Interview mit Adok

Webmaster von Hugi

© Thomas Antoni, Mai 2001







Vorwort von Thomas Antoni

Adok hat mir vor zwei Jahren sehr geholfen, den Einstieg zu QBasic zu finden, und zwar mit seinem launig geschriebenen und professionellen QBasic-Kurs "Adok's Way to QBasic". Auch von den vielen dort behandelten Beispielprogrammen habe ich wie viele andere QBasic-Programmierer sehr profitiert. Dieser Kurs sowie die "Adok's Ways" to C und Assembler haben inzwischen einen Ehrenplatz in der Tutorial-Rubrik von www.Antonis,de und gehören zu meinen beliebtesten Download-Files mit insgesamt ca. 150 Downloads pro Woche. Keine Angst: Trotz der englischen Titel sind alle drei Kurse rein deutschsprachig. Adok hatte mich seinerzeit autorisiert, den QBasic-Kurs für die zweite Auflage zu überarbeiten und den C und ASM-Kurs vom TXT ins HTML-Format zu übertragen - mit Einbindung der Beispielprogramme per Hyperlinks.

Adoks bisheriges "Lebenswerk" ist wohl das Hugi Magazine, ein "Diskmag" für Computerkunst und -Kultur. In den Anfangszeiten entstanden im Rahmen von Hugi viele atemberaubende psychedelische Grafikdemos in QBasic mit unglaublichen Grafikeffekten. Was glaubt ihr, wo ihr die besten davon herunterladen könnt? Ihr ahnt es schon? Richtig, natürlich im Downloadbereich von www.Antonis.de !


Interview

Thomas: Adok, Du hast ja noch zwei weitere Nicknames, nämlich "Hugi" und "Clausi". Aber wie lautet denn nun eigentlich Dein richtiger Name?
Adok: Mein Name ist Claus-Dieter Volko.

Thomas: Wie alt bist Du und wo wohnst Du?
Adok: Ich wurde am 8. Oktober 1983 geboren, bin also derzeit 17 Jahre alt. Ich wohne in Wien.

Thomas: Was machst Du ausbildungs- bzw. berufsmäßig?
Adok: Derzeit stehe ich unmittelbar vor dem Abitur an einem neusprachlichen Gymnasium. Ab Herbst habe ich vor, an der TU Wien Informatik zu studieren. Möglicherweise werde ich das Studium aber wegen Wehr- bzw. Zivildiensts nach dem 2. Semester für knapp ein Jahr unterbrechen müssen.

Thomas: Was erwartet den Besucher auf Deiner Webseite?
Adok: www.hugi.scene.org ist die Homepage des "Hugi Magazine", einer von mir herausgegebenen elektronischen Zeitschrift. Wir beschäftigen uns mit einer breiten Palette von Themen: Computerkunst (besonders Multimedia-Demos - siehe auch meine Einführung in die Demoszene), Software-Entwicklung, neue Technologien, aber auch Politik, Philosophie, Literatur, "Lifestyle", Musik und alles, was uns interessant scheint. Jede Ausgabe enthält im Durchschnitt 1 MByte an Reportagen, Tutorials und Essays (das entspricht etwa 350 DIN-A4-Seiten) und ist in eine multimedial gestaltete Oberfläche für Windows 9x/NT/2000 eingebettet.

Thomas: Wie sieht Dein Webdesign-Konzept aus?
Adok: Für mich ist es am wichtigsten, dass die Seite schnell geladen werden kann, übersichtlich ist und sich mit jedem Browser ab Netscape Navigator 3.0 aufwärts betrachten lässt. Ich glaube, mir ist das auch gelungen. www.hugi.scene.org kommt mit wenigen Bildern, ohne Frames und ohne Script-Schickschnack aus und sieht dennoch optisch sehr ansprechend aus.

Thomas: Wie war Dein Werdegang als Programmierer?
Adok: Ich begann mit dem Programmieren im Alter von 8 Jahren auf einem Commodore 64, den ich zu dem Zeitpunkt bereits seit etwa zwei Jahren besaß. Nachdem ich zuerst nur gespielt hatte, war mir auf einmal der spontane Einfall gekommen, auch selbst ein Programm entwickeln zu wollen. In einer Zeitschrift fand ich das Listing eines Basic-Programmes und begann, es abzutippen. Als es Nacht wurde und ich immer noch nicht fertig war, ließ ich meinen Vater die Tipparbeit fortsetzen und ging schlafen. Am nächsten Tag war das Listing fertig eingetippt. Voller Erwartung gab ich das Kommando "RUN" - und der Computer stürzte ab. Welch herbe Enttäuschung, zumal das Programm noch nicht auf Diskette gesichert war!

Aber ich gab nicht auf, lernte aus dieser Episode und begann, mich mit kleineren Listings zu befassen. So lernte ich im Laufe der Zeit die Bedeutungen der einzelnen Kommandos und Kontrollstrukturen kennen und brachte mir im Selbststudium das Programmieren in Commodore Basic 2.0 bei.

Als wir dann unseren ersten PC (genauer: einen AT mit einem 80286-Prozessor) kauften, stieg ich rasch auf QBasic um, das wesentlich mehr Möglichkeiten und einen um ein Vielfaches besseren Editor bot. Ich entwickelte verschiedene kleine Spielchen und andere einfache Programme, später auch die erste grafische Oberfläche von Hugi.

Im Alter von 12 Jahren begann ich, mir mit Hilfe von Büchern parallel Assembler und C beizubringen. Diese beiden Sprachen beherrsche ich mittlerweile sehr gut. Ich habe auch für sie - ebenso wie für QBasic - Tutorials geschrieben, wenngleich interessanterweise mein QBasic-Kurs am populärsten zu sein scheint.

Daneben habe ich mich mit zahlreichen anderen Programmiersprachen und -konzepten befasst, unter anderem Pascal, C++, Scheme, Perl und natürlich auch die Seitenbeschreibung- und Skriptsprachen des Internets wie XHTML und JavaScript.

Thomas: Scheme - noch nie gehört. Was ist das denn für eine Programmiersprache?
Adok: Scheme ist ein LISP-Dialekt, der am MIT entwickelt wird. Es handelt sich um eine funktionale Sprache mit prozeduralen Elementen. Wegen der integrierten Turtlegrafik à la LOGO, die einen spielerischen Einstieg ins Programmieren ermöglicht, ist Scheme an Schulen weit verbreitet. Man kann mit einigen Versionen - im Gegensatz zu den meisten LISP-Implementationen - auch in EXE-Dateien compilieren. Auf der MIT-Homepage (http://www.mit.edu/) gibt es nähere Hinweise und Downloadmöglichkeiten.

Thomas: Deine Kurse prangen ja alle auf www.Antonis.de und gehören dort zu meinen beliebtesten Download-Dateien. Sag doch mal ein paar Worte über die Entstehungsgeschichte Deiner Programmierkurse.
Adok: Meinen QBasic-Kurs schrieb ich im Alter von 12 Jahren. Er wurde zunächst in der (mittlerweile eingestellten) Zeitschrift "PC-Heimwerker" veröffentlicht, später auch in den elektronischen Magazinen Skyline und Hugi sowie auf der Homepage meiner Schule. Seine große Verbreitung dürfte er aber vor allem durch die Veröffentlichung auf der Cover-CD einer Ausgabe der Computerspielezeitschrift PC Action erreicht haben. Auch heute bekomme ich noch zahlreiche Mails von Leuten, die an Hand meines QBasic-Kurses das Programmieren erlernt haben, und ich bin immer wieder freudig überrascht, wenn ich auf mir zuvor unbekannte Internet-Seiten stoße, die meinen Kurs zum Download anbieten.

Die beiden anderen Kurse - C und Assembler - schrieb ich im Laufe der folgenden zwei Jahre, später ergänzte ich sie noch mit neuen Informationen. Sie wurden u.a. im Hugi, in einer Schweizer Hackerzeitschrift und natürlich auch im Internet veröffentlicht. Manchen Studienanfängern der Informatik waren sie schon wertvolle Hilfen.

Thomas: In welchen Sprachen programmierst Du?
Adok: Wie oben gesagt: heute vorwiegend in Assembler und C, früher sehr viel in Basic.

Thomas: Kannst Du einige Worte zu Deinen momentanen Projekten sagen?
Adok: Mein aktuelles Projekt ist das Hugi Magazine. Vor wenigen Tagen ist die 22. Ausgabe erschienen. Derzeit arbeiten wir an einer Übersetzung in das Russische, außerdem natürlich an der 23. Ausgabe, welche für Juli/August 2001 geplant ist. Demnächst wird die Zeitschrift ihr fünfjähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass ist eine "Best-of"-Nummer mit einer Sammlung von Artikeln aus den ersten zwanzig Ausgaben geplant. Insgesamt enthalten diese Ausgaben ja mehr als 20 MByte (!) an Text - da wäre es für den Leser also sehr lohnenswert, eine Ausgabe zu haben, in der die wertvollsten Artikel zusammengefasst sind, eingebettet in eine moderne, multimediale Oberfläche.

Außerdem hat soeben die 14. Hugi Size Coding Competition begonnen. Das ist ein von mir im Internet veranstalteter Programmierwettbewerb, in dem es darum geht, eine Aufgabenstellung in ein möglichst kleines Programm umzusetzen - selbstverständlich mit Hilfe der Programmiersprache Assembler, denn nur so kann man die minimale Programmgröße erzielen. Diese Wettbewerbe sind immer sehr spannend, weil die aktuellen Zwischenresultate täglich auf der Compo -Website http://hugi.scene.org/compo/ veröffentlicht werden. Oft ist es nur ein einziges Byte, das für den ersten Platz ausschlaggebend ist!

Thomas: Wenn Du vom Hugi Magazine sprichst, redest Du meistens in der Mehrzahl. Wer arbeitet am Hugi-Projekt noch alles mit? Und was ist das eigentlich für eine Leser- und Autorengemeinde? Wie setzt sie sich zusammen? Wieso erscheint der Hugi nur in englischer und neuerdings auch in russischer Sprache?
Adok: Hugi war ursprünglich rein in deutscher Sprache. Nach etwa 10 Ausgaben waren die Expansionsmöglichkeiten im deutschen Sprachraum ausgeschöpft. Einige Leser (z.B. "Salami") schlugen vor, eine englische Sektion einzurichten, um eine internationale Leserschaft ansprechen zu können. Dies wurde auch getan, und ab Hugi 11 begann sich Hugi tatsächlich weltweit durchzusetzen.

Hugi ist nicht kommerziell; wir arbeiten auf freiwilliger Basis, unentgeltlich. Der Großteil der Leserschaft kommt aus der sogenannten Demoszene. Das ist eine internationale, locker organisierte, aber ziemlich stark verbreitete Gemeinschaft von jungen Programmierern, Grafikern und Musikern, die gemeinsam Kunstwerke auf dem Computer erstellen. Der Zweck von Hugi ist, eine Plattform für jede mögliche Art von kreativer, innovativer Betätigung im Zusammenhang mit den neuen Technologien zu bieten.

Die Redaktion von Hugi besteht derzeit aus sechs Kernmitgliedern (Hugi Core) und 24 "externen" Mitgliedern. Die Zusammensetzung ändert sich immer wieder, weil manche Leute aus verschiedenen Gründen nicht mehr viel Zeit für die Szene haben und dafür andere neu hinzustoßen. Der Großteil der Beiträge stammt aber nicht von Redaktionsmitgliedern, sondern von den Lesern.

Die russische Ausgabe war eine Idee von russischen Demoszenern. Sie begannen freiwillig, die englischen Artikel ins Russische zu übersetzen. Am Anfang waren sicherlich nur die Idee und reine Begeisterung - sie bedachten nicht, dass das Ganze mit immenser Arbeit verbunden ist. Deshalb brach das erste Übersetzerteam kurz vor der Fertigstellung der ersten "Russian Issue" zusammen. Aber mittlerweile wurden von wechselnden Mitarbeitern drei weitere Ausgaben ins Russische übersetzt. [Die russische Ausgabe von Hugi 22 ist erst vorige Woche erschienen; auf deine Frage "Kannst Du einige Worte zu Deinen momentanen Projekten sagen?" habe ich noch geantwortet, dass wir gerade an der Arbeit daran seien.] Ich bin froh, dass wir iliks (Ilja Palopezhencev) gefunden haben; er macht die Sache sehr gut.

Die Probleme, mit denen ich bei der Arbeit an Hugi konfrontiert werde, haben sich im Laufe der Zeit gewandelt: Wir haben jetzt eine gute Unterstützung, was die Artikel betrifft. Dafür gibt es aber Schwierigkeiten mit dem Web-Space. Da Hugi kostenlos ist, brauchen wir auch kostenlosen Web-Space. Allerdings haben wir bereits eine hohe Anzahl von Hits, so dass es manchen Providern "wegen des bösen Traffics" Kopfschmerzen bereitet, uns kostenlosen Web-Space zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise führt die Ankündigung, dass Hugi 22 erschienen ist, zu so vielen Zugriffen auf die Datei, die auf GeoCities gelagert wurde, dass dieser Server zusammenbrach und deshalb unser Account gesperrt wurde.

Thomas: Da kann ich nur an die Leser appellieren, unserem Adok kostenlosen Webspace zu vermitteln, der auch vom Traffic her für "Massendownloads" geeignet ist.
Duch nun weiter in unserem Interview: Was rätst Du einem QB-Programmierer, der aus seinem Programm heraus aufs Internet zugreifen und z.B. E-Mails versenden will?

Adok: Die wohl einfachste Möglichkeit besteht darin, den SHELL-Befehl einzusetzen. Ist ein entsprechender E-Mail-Client (z.B. MS Outlook) installiert, genügt SHELL "mailto:hugi@netway.at", um den Benutzer eine E-Mail an meine Adresse schreiben zu lassen. Genauso kann man mit SHELL "http://www.hugi.scene.org" den Benutzer zur Hugi-Website schicken, sofern er gerade mit seinem Internet-Provider verbunden ist.

Will man ohne Verwendung eines externen Programmes E-Mails versenden oder auf Internet-Seiten zugreifen, benötigt man allerdings detaillierte Unterlagen zur Internetprogrammierung und den Protokollen SMTP (fürs Versenden von E-Mails) und HTTP (für den Zugriff auf Internet-Seiten). Damit kann ich leider nicht dienen.

Thomas: Das E-Mail Versenden mit dem SHELL-Befehl finde ich hochinteressant. Diese Lösung kannte ich noch nicht, obwohl sie so einfach ist :-) Wie siehst Du übrigens die Zukunft von QBasic, QuickBasic und MS-DOS?
Adok: Kommerziell sind diese Programme freilich so gut wie tot. Aber solange es Leute gibt, die sich mit ihnen beschäftigen, werden sie weiterleben. Es ist genauso wie mit dem C64, dem Amiga, dem Atari ST oder anderen mittlerweile vom Markt verschwundenen Homecomputern: Auch hier gibt es Fans, die sich mit diesen Systemen noch intensiv beschäftigen. So etwa übertrafen die elektronischen Zeitschriften für den Amiga noch vor wenigen Jahren sogar ihre PC-Pendants an sprachlich-literarischer Qualität. Auch MS-DOS und seine Basic-Implementationen werden unter Hobby-Usern weiter bestehen und gedeihen.

Thomas: Auf welche Windows-Programmiersprache sollte ein QB-Fan aufsteigen a) wenn er nur hobbymäßig programmieren will bzw. b) wenn er einen IT-Beruf anstrebt?
Adok: Am Nächstliegenden ist wohl Visual Basic, das für den Hobby-Bereich sicherlich ausreicht. Mit Visual Basic können Windows-spezifische Eingabemasken dank des integrierten grafischen Editors leicht erzeugt werden, ohne dass man sich mit den genauen Funktionen und Konstanten der Windows-Standardlibraries herumplagen muss. Es käme aber auch Profan² in Frage - eine als Shareware vertriebene Compilersprache von Roland G. Hülsmann, die eine große Ähnlichkeit zu QBasic hat.

In der IT-Branche werden heute vorwiegend C++ und das sehr ähnliche Java verwendet. Wer beruflich als Entwickler tätig sein will, muss auf jeden Fall C++ erlernen.

Thomas: Was rätst Du einem QBasic Spiele-Programmierer, der Animationen und Sound in seine Spiele hineinbringen will?
Adok: Unterlagen für die Ansteuerung von Sound-Blaster-Karten sowie verschiedene Bildformate suchen oder gleich vorgefertigte Libraries nehmen. Beides gibt es im Internet. Man suche am besten mit Google.

Thomas: Wie schafft man sich den nötigen freien Speicherplatz für seine Spiele und überwindet die für QBasic geltende 160 KB Grenze für die max. Länge von Code und Daten?
Adok: Da QBasic-Programme im Real Mode arbeiten, ist es in reinem QBasic nur möglich, die untersten 640 KByte des Arbeitsspeichers anzusprechen. Möglich, dass es Tricks gibt, in den Protected Mode zu wechseln und dann in QBasic-Programmen den restlichen Speicher anzusprechen, etwa mit Hilfe von in Maschinensprache geschriebenen Routinen, die man mit CALL ASBOLUTE aufruft; wesentlich leichter geht es da aber schon mit Compilern wie Watcom C++, sofern man C beherrscht.

Die maximale Länge von Code und Daten lässt sich zumindest für die Daten leicht umgehen, indem man diese auslagert und dann mit OPEN auf die zugreift. Auch den Code könnte man in mehrere .BAS-Dateien aufteilen, die dann einander mit SHELL "qbasic /run filename.bas" aufrufen. Ich halte dies allerdings für nicht sehr elegant, zumal bei dieser Vorgehensweise stets während des Programmablaufs für einen kurzen Augenblick die QBasic-Oberfläche aufblitzt. Wen das stört, der muss Quick Basic verwenden, wo die 160-KByte-Grenze entfällt.

Thomas: Welche weiteren Ratschläge kannst Du einem QBasic - Einsteiger geben?
Adok: Generell lege ich jedem Benutzer von Computern dringend ans Herz, seine Programme regelmäßig auf einen externen Datenträger zu sichern. Es soll nicht selten vorkommen, dass durch ein Versehen oder einen unglücklichen Zufall wichtige Daten unwiederbringlich verloren gehen.

Thomas: Spieleprogrammierung in VB oder Delphi - macht das Sinn?
Adok: Wenn man die Spieleprogrammierung als Hobby betreibt und nicht allzu viel Wert auf optimale Geschwindigkeit und minimalen Speicherplatzverbrauch legt, ja. In der Spieleindustrie werden heute allerdings ausschließlich C++ und ein wenig Assembler verwendet.

Thomas: Was hast Du für Zukunftsprojekte?
Adok: Derzeit arbeite ich nur an Projekten, die den Hugi betreffen. Außerdem muss ich mich auf die Universitäts-Eingangsphase konzentrieren - es beginnt für mich ja ein neuer Lebensabschnitt. Aber sobald ich mich eingelebt habe, bin ich mir sicher, dass ich von der Uni viele Anregungen für Projekte, seien sie aus der Informatik oder aus anderen Bereichen, bekommen werde. Möglich, dass ich mich auch bei der Hochschülerschaft engagieren oder eine universitätsübergreifende Plattform im Internet für Skripts u.ä. auf die Beine stellen werde. Ich habe vor einiger Zeit festgestellt, dass das Massachusetts Institute of Technology (MIT) Studienpläne, Skripts, Laborübungen usw. für das interessierte Publikum ins Netz gestellt hat. Ich möchte mein Studium mit den Inhalten, die ich dort finden werde, vergleichen.

Vielleicht werde ich auch ein Jahr oder einen längeren Zeitraum an einer ausländischen Universität verbringen. Wo, weiß ich noch nicht - dazu brauche ich erst einmal einen tieferen Einblick. Aber zumindest was die ersten zwei Semester anbelangt, kann ich an Hand der Bücher und Skripts, die ich bisher gesehen habe, sagen, dass diese für einen, der sich bereits so wie ich mit der Materie befasst hat, recht einfach sein werden. Derzeit lese ich "Lehrbuch Grundlagen der Informatik" von Prof. Helmut Balzert von der Uni Tübingen - locker, aber sehr gründlich geschrieben, leicht verständlich, enthält viele für mich bereits bekannte Informationen, aber auch Neues, etwa über Java-Programmierung.

Thomas: Wie willst Du Dich beruflich entwickeln?
Adok: Zuerst einmal mache ich mein Abitur, dann gehe ich auf die Uni. Ich bin auf das Studium bereits sehr gespannt und hoffe, eine Vielfalt an Möglichkeiten vorzufinden, mich wissenschaftlich zu betätigen.

Thomas: Hast Du Dir schon mal überlegt, worauf Du Dich im Studium und später im Beruf einmal spezialisieren willst? Ich würde bei Dir eine extreme schriftstellerische bzw. journalistische Begabung sehen :-)
Adok: Ich weiß noch nicht, wie sich mein Studium entwickeln wird. Vom Studienerfolg her wird es wohl keine Probleme geben - aber es gibt viele Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa Medizinische Informatik, Software Engineering, Intelligente Systeme,... Ich möchte zum Bakkalaureat Software Engineering nehmen. Danach kann ich fürs Diplom zwischen sieben Zweigen wählen. Ich habe vor, anschließend auch das Doktorat zu machen. Das sind meine Pläne, die dem Stand meiner Erfahrungen entsprechen.

Aber was das "Schriftstellerische" bzw. "Journalistische" betrifft, werde ich sicherlich weiter auch in diesem Bereich aktiv bleiben. Möglich, dass ein Teil von Hugi sich auch in Richtung Wissenschaft entwickeln wird.

Thomas: Warum hört man so wenig von PowerBasic und VB-DOS - im Vergleich zu QuickBasic?
Adok: Der entscheidende Grund könnte der Verbreitungsgrad sein. QBasic ist eindeutig am weitesten verbreitet, weil es MS-DOS 5.x und 6.x beilag. Quick Basic ist der naheliegende nächste Schritt, weil es sich sozusagen um die "Vollversion" von QBasic handelt. Deshalb der höhere Bekanntheitsgrad im Vergleich zu PowerBasic (das so rar nun aber auch wieder nicht ist!). VB-DOS hat, obwohl Nachfolger von Quick Basic, in der Presse seinerzeit wenig Aufsehen erregt. Wahrscheinlich konzentrierte sich Microsoft auf die Entwicklung der Windows-Version und vermarktete die DOS-Fassung nur noch halbherzig.

Thomas: Hast Du noch andere Hobbies außer Programmieren?
Adok: Ja. Vor allem schreibe und lese ich sehr viel. Ich interessiere mich vor allem für Politik und Wissenschaft und, sozusagen als Kombination der beiden, den Einfluss der neuen Technologien auf die Gesellschaft.

Thomas: Vielen Dank Adok für das höchst aufschlussreiche Interview. Willst Du noch einen Abschiedsgruß an den Leser richten?
Adok: Danke an alle, die mir so erquickliches Feedback zu meinen Kursen geschickt haben! Herzlichen Gruß auch an alle Leser und Mitarbeiter von Hugi. Nutzt den Tag, lernt viel und versucht, eure neuen Kenntnisse sofort in die Praxis umzusetzen. Schafft etwas Neues.

Thomas: Danke Adok für das interessante Interview! Ich bin überzeugt, dass der Leser jetzt erstmal voller Neugier Deine Seite http://www.hugi.scene.org ansurfen wird.





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