Interview mit Didi

Webmaster von QuickBasic Cafe

© Thomas Antoni, März 2001

Besuchen Sie auch Didis Homepage www.qbasic-cafe.com
Per E-Mail erreichen Sie Didi unter Webmaster@qbasic-cafe.com
 
 






Vorwort von Thomas Antoni

Didis QuickBasic Cafe (ehemals "Didi's Homepage") war während meiner gesamten QBasic-Karriere immer eine der ersten Anlaufstellen im Internet. Gerne bin ich in die coole, futuristisch gestaltete Seite eingetaucht und habe mich gütlich getan an den mit viel Liebe ausgewählten und gut kommentierten Links und Downloads.

Was bei Didi auffällt, ist seine Zweisprachigkeit: Seine Seite ist eine der wenigen QBasic-Sites, die es mit fast identischen Inhalten als deutsche und als englische Version gibt. Lustig sind Didis Gästebuch und Forum: Da wird munter durcheinander in deutsch und in englisch parliert - das stört komischerweise überhaupt nicht :-)




Thomas: Didi, wie ist Dein richtiger Name?
Didi: Mein Name ist Dieter Caspary

Thomas: Wie alt bist Du und wo wohnst Du?
Didi: Ich bin %&/§ Jahre alt - nun ja, jeder hat seine kleinen Geheimnisse ;-) Meine Heimat ist Dreieich (ca. 20 km südlich von Frankfurt/Main)

Thomas: Was machst Du ausbildungs- bzw. berufsmäßig?
Didi: Ich bin seit längerer Zeit bei einem großen Baukonzern beschäftigt - Ihr wißt schon: Den, den der Kanzler retten mußte :-)

Thomas: Was erwartet den Besucher auf Deiner Webseite?
Didi: Im QuickBasic Cafe stehen zur Zeit über 170 Downloads zur Verfügung (Spiele, Tools, Tutorials, Compiler, Programm-Bibliotheken). Außerdem ein Forum (Message Board), in dem man alle QBasic-relevanten Themen diskutieren kann, sowie ein Gästebuch. Die Projekt-Seite präsentiert meine bisherigen und zukünftigen Projekte. Die Linkliste bietet eine stattliche Anzahl an deutschen und internationalen Links zu Webseiten, die sich mit QBasic beschäftigen. Diese Links sind gut kommentiert und bewertet. Dazu Diverses wie z.B. die Newsletters, die ich bei Updates an interessierte Leute verschicke.

Thomas: Welche Erfahrungen hast Du mit der englischen Version Deiner Webseite. Hat die wesentlich mehr Besucher als die deutsche Version?
Didi: Die internationale (englische) Version hat so um die 80 Besucher pro Tag (in Spitzenzeiten bis zu 130), während die deutsche Ausgabe mit etwa 15-30 Besuchern/Tag nicht ganz so gut läuft. Betrachtet man jedoch das Verhältnis deutschsprachiger Raum / Welt, so ist das Ergebnis gar nicht übel :-)

Thomas: Wie sieht Dein Webdesign-Konzept aus?
Didi: Das Grundgerüst meiner Site besteht aus drei Frames (Logo, Menüleiste, Anzeigefenster). Die Grafiken erstelle ich mit Hilfe von Paint Shop Pro 7. Die Farbauswahl liegt schwerpunktmäßig auf schwarz, blau, türkis. Zur Gestaltung der Seiten benutze ich Style Sheets und Javascript.

Thomas: Wie war Dein Werdegang als Programmierer?
Didi: Angefangen hat alles mit einem Texas Instuments 99/4A Homecomputer (16 kB Arbeitsspeicher !!). Die ersten Ergebnisse meiner Programmierkunst in BASIC waren eine Mastermind-Variante und ein Programm, das die aktuelle Bundesligatabelle errechnete.

Kurz darauf kam ich in den Besitz eines Commodore 64. Hier sammelte ich die ersten Erfahrungen in der Progammierung mit Maschinensprache. Ich verbrachte jede freie Minute am Rechner und entwickelte mich zu einem wahren C64-Experten.

Dann der Umstieg auf einen PC: Ich musste quasi noch mal von vorn anfangen. Nachdem ich mich eingearbeitet hatte und auch Zugang zum Internet bekam, stieß ich auf QBasic, das mir den Wechsel vom C64 zum PC doch wesentlich erleichterte.

Thomas: Sag doch mal ein paar Worte zu Deinen QBasic-Programmen.
Didi: Nachdem ich festgestellt hatte, daß man sich die Arbeit mit Libraries wesentlich erleichtern kann, entwickelte ich ein Tool, mit dem man Zeichensätze für die Grafik-Library "SVGAQB" erstellen und bearbeiten konnte. Das umfangreichste Projekt aber war die Umsetzung eines meiner Lieblings-C64-Spiele. Ich nannte es "TubeMaster"; das Original heißt "Tubyx".

Thomas: In welchen Sprachen programmierst Du?
Didi: QBasic, ein wenig Visual Basic 6 und Perl für die Web Sites.

Thomas: Kannst Du einige Worte zu Deinen momentanen Projekten sagen?
Didi: Im Moment beschäftige ich mich mit einem Programm, das Levels von Sokoban-Games selbstständig löst (sehr schwierig!).

Thomas: Wie siehst Du die Zukunft von QBasic, QuickBasic und MS-DOS?
Didi: QBasic wird weiterhin seine Daseinsberechtigung haben, ist es doch ein idealer Einstieg für Newbies. Dem Fortgeschrittenen empfehle ich, mal einen Blick auf "QBasic Studio" auf http://www.yarinteractive.com zu werfen, HIER (oder bei ähnlichen Projekten) liegt meines Erachtens die Zukunft von QBasic !

Thomas: Auf welche Windows-Programmiersprache sollte ein QB-Fan aufsteigen a) wenn er nur hobbymäßig programmieren will bzw. b) wenn er einen IT-Beruf anstrebt?
Didi: Ich denke, Visual Basic bzw. C++ sind hier empfehlenswert.

Thomas: Was rätst Du einem QBasic-Spiele-Programmierer, der Animationen und Sound in seine Spiele hineinbringen will?
Didi: Um anspruchsvolle Spiele zu programmieren, sollte man auf entsprechende Programm-Bibliotheken (Libraries) wie etwa DirectQB oder FutureLib zurückgreifen. Hier findet man Befehlserweiterungen (Maussteuerung, Sound, Grafik etc.), die die Arbeit doch sehr erleichtern.

Thomas: Super Didi, jetzt habe ich endlich mal jemanden getroffen, der sich mit all diesen Multimedia Libraries für QuickBasic auskennt. Future.Lib, DirectQB und SVGAQB.Lib - Kannst du jeweils ein par Worte zu diesen Libs und deren Schwerpunkten sagen. Mit welchen der drei soll ein Anfänger beginnen, der Grafik, Sound und eventuell die Maus in seine Programme einbinden will?
Didi: Future.Lib und DirectQB sind schwerpunktmäßig Spiele - Tools. Future.Lib habe ich kurz angetestet, werde mich aber in Zukunft intensiver damit beschäftigen. Future.Lib unterstützt Sound im WAVE- Format, bietet EMS- und XMS-Routinen, Mouse-Routinen, diverse Bildschirmauflösungen (800*600 und höher) uvm. Das muß man sich einfach ansehen! Ich selbst habe mit SVGAQB angefangen. Mein Spiel TubeMaster stützt sich auf dieses Library, obwohl es keine reine Game-Lib ist, sondern eher als Grafik-Library bezeichnet werden muß. Ich empfehle dem Anfänger, der sich hauptsächlich der Spieleprogrammierung widmet, FutureLib. Übrigens kann man sich hier die Befehlserweiterungen selbst zusammenstellen (Baukastenprinzip - spart Speicheplatz!) Die Tool- Programmierer sollten sich SVGAQB zu Gemüte führen - die Einarbeitungszeit ist hier etwas länger. Diese Library ist ausführlich und exzellent dokumentiert; bei Problemen kann man sich auch diekt an die "Macher" wenden: habe selbst gute Erfahrung damit gemacht !

Thomas: Wie schafft man sich den nötigen freien Speicherplatz für seine Spiele und überwindet die für QBasic geltende 160 KB Grenze für die max. Länge von Code und Daten?
Didi: Mein Rat lautet: Möglichst die einzelnen Programmteile in separaten Dateien erstellen (z.B. Intro.bas, Main.bas, End.bas bzw Intro.exe usw.) und die einzelnen Programmteile aus dem jeweils aktiven Modul heraus aufrufen. Die zu übermittelnden Parameter (Variableninhalte) lassen sich beispielsweise als .TMP-File zwischenspeichern, und/oder man kann den erweiterten Speicherplatz, der unter Windows zur Verfügung steht, mittels EMS oder XMS nutzen.

Thomas: Was für Möglichkeiten hat denn ein QB-Programmierer, EMS und XMS zu nutzen?
Didi: Verschiedene Libraries unterstützen die Nutzung von erweitertem Speicherplatz. SVGAQB etwa stellt einen XMS-Befehlssatz zur Verfügung, mit dem man z.B. komplette Grafiken oder auch nur Ausschnitte auslagern kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man mittels Sprites Bewegung ins Spiel bringen will; ein anderes Beispiel: Menüs einblenden - der Hintergrund wird zwischengespeichert und später wieder zurückgeholt. Daneben sollte man sich unter www.qbasic-cafe.com (im Menü unter Downloads/Tools) mal die Files ems.bas und xms.bas anschauen.

Thomas: Was hast Du für Zukunftsprojekte?
Didi: Da gibt es folgendes:
  • Ein Hex-Editor (Tool, mit dem man komfortabel Dateien untersuchen und ändern kann)
  • Ein Grafik-Adventure mit langanhaltendem Spielespaß
  • Ein Solitaire-Clone mit toller Grafik
Thomas: Warum hört man so wenig von PowerBasic und VB-DOS - im Vergleich zu QuickBasic?
Didi: PowerBasic hat wohl einen entscheidenden Nachteil: Es ist Shareware ! Wer will dafür schon Geld ausgeben, während QBasic kostenlos ist ?

Thomas: Hast Du noch andere Hobbies außer Programmieren?
Didi: Hobbies - hmmmm - Musik (meine CD-Sammlung), Fußball (passiv), mit Freunden dummes Zeug quatschen (aktiv), TV (Sitcoms).

Thomas: Blöde Frage: "TV (Sitcoms)" - was ist das denn?
Didi: Sitcoms (kommt wohl von Situation Comedy - Situationskomik): Das sind Serien à la "Die Sendung mit der Maus" für Fortgeschrittene; d.h. also: Lach- und Sachgeschichten :-) Na, mal im Ernst: Meine bevorzugten Serien (laufen z.Zt. nicht alle): "Cheers", "M.A.S.H", "Hör mal, wer da hämmert", "Roseanne", "Die Bundy's" u.v.m.

Man sieht, dass es sich hier um U.S.-Produktionen handelt. Die haben für meinen Geschmack bei allem Klamauk eine Handlung und eine gehörige Portion Wortwitz, trotz synchronisierter Fassung. Ich hatte auch schon die Möglichkeit, die Serien im Original zu sehen und kann sagen, daß die Übersetzungen durchaus gelungen sind; auch die Ähnlichkeit der Stimmen, Tonfall etc., ist verbüffend. Die wenigen deutschen Produktionen erinnern mich doch eher an Bauerntheater ...

Thomas: Vielen Dank Didi für die höchst aufschlussreichen Antworten. Willst Du noch einen Abschiedsgruß an den Leser richten?
Didi: Happy programming - keep QBasic alive !

Thomas: Danke Didi für das interessante Interview! Ich bin überzeugt, dass sich der Leser jetzt erstmal eine kleine Erholungspause in Deinem QBasic Cafe http://www.qbasic-cafe.com gönnen wird.




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