Tips & Tricks zur Programmierung von Batchjobs
von Matthias Paul
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Inhalt:
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0. Vorwort und weitere Resourcen
1. Allgemeine Tips für Batchjobs
2. Unerwünschter Zeilenvorschub nach Batchjobs
3. Debuggen von Batchjobs
4. Lange Umgebungsvariablen und lange Kommandozeilen
5. UpCase in Batchjobs
6. Batchprozessor-Bug umgehen
7. ERRORLEVEL abfragen
8. Probleme mit Verzeichnisabfragen in Netzwerken
9. FOR und die %%x Variablen
10. SET und Umleitung
0. Vorwort und weitere Resourcen
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BATTIPS.TXT
Copyright (C) 10/1993-05/1997 bei Matthias Paul
Ubierstr. 28
D-50321 BRÜHL
DEUTSCHLAND
EMail :<Matthias.Paul@post.rwth-aachen.de>
Letzte Änderung: 1997-05-01 -mp
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Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen.
Jegliche Haftung für Schäden etc. ist ausgeschlossen. Hinweise auf
Fehler sowie auf weitere Tips und Tricks sind immer willkommen.
Hinweis: Die im Folgenden angesprochenen Dateien sind auf der Webseite
URL: http://www.8ung.at/dos/mpdostip/
verfügbar.
Bitte beachten Sie README.TXT für weitere Bestimmungen.
Für weitere Hinweise siehe auch meine Dokumente NWDOS7UN.TXT,
NWDOSTIP.TXT, DRDOS6UN.TXT, DRDOSTIP.TXT, MSDOSTIP.TXT u.a.
Bezüglich Updates meiner Tips & Tricks Dokumente sei auf die
beiliegende Datei MPDOSTIP.TXT verwiesen, z.B.:
URL: http://www.8ung.at/dos/mpdostip/
URL: http://www.rhrz.uni-bonn.de/~uzs180/mpdokger.html
URL: ftp://ftp.uni-stuttgart.de/...
...pub/systems/msdos/utils/system/mpdostip.zip
Eine andere umfangreiche Sammlung von Tips & Tricks zu Batchjobs
(in englischer Sprache) hat Timo Salmi <ts@uwasa.fi> zusammengestellt:
TSBATxx.ZIP und TSPOSTxx.ZIP. Obwohl völlig unabhängig voneinander
entstanden, spiegeln sich in seiner Sammlung viele Problemlösungen
wieder, die hier sehr ähnlich beschrieben sind. Daher passen beide
Editionen sehr gut zueinander, wobei ich meine Batchtricks als Ver-
allgemeinerung seiner Tricks ansehen würde, da *hier* auch auf andere
Kommandoprozessoren als (nur) MS-DOS COMMAND.COM sowie auf Versions-
unterschiede und Probleme bei der Internationalisierung ausführlich
eingegangen wird. Abgesehen von dieser Schwäche ist seine Sammlung
sehr zu empfehlen!
Viele Beispiele aus Timo Salmis Sammlung lassen sich mit den hier
dargebotenen Informationen noch weiter verbessern und generalisieren.
Timo Salmis Sammlung ist weltweit an vielen unterschiedlichen Stellen
zu finden, u.a. auf:
URL: http://garbo.uwasa.fi/pc/ts.html
URL: ftp://garbo.uwase.fi/pc/pd2/
Weitere Tipps, die sie auf den obigen Webseiten finden können:
- Sicheres Erkennung eines Novell DOS Kernels mit Batchsprache:
siehe NWDOSTIP.TXT (MEM.BAT) und MPDOSTIP.TXT
- Probleme mit Sharing-Violations in Verbindung mit CALL und Umleitungen:
siehe MSDOSTIP.TXT und NWDOSTIP.TXT (MEM.BAT).
- Ermittlung des aktuellen SwitChars:
siehe NWDOSTIP.TXT (SWC.BAT und MEM.BAT)
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1. Allgemeine Tips für Batchjobs: [96-11-29]
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In diesem ersten Abschnitt möchte ich ein paar generelle Tips für das
Programmieren von Batchjobs geben. Die Tips sollen helfen, versions-
und herstellerabhängige Unterschiede zwischen den Kommandoprozessoren
auszubügeln, weil ich festgestellt habe, daß die meisten Programmierer
ihre Batchjobs nur mit ihrem eigenen Kommandoprozessor testen. Da die
Batchsprache (gegenüber üblichen Programmiersprachen) enorm viele un-
ausgesprochene Implikationen besitzt, die spartanischen Möglichkeiten
auf der anderen Seite aber permanent zu tiefen Griffen in die Trickkiste
zwingen, kommt es häufig vor, daß ein Programmierer bestimmte Details
übersehen hat, die z.B. nur bei relativen Pfadangaben, nur mit Netz-
laufwerken, nur bei Umleitungen, nur bei verschachtelten Batchjobs,
nur mit sehr langen Zeilen, nur in anderssprachlichen Regionen oder
bestimmten Ländern, nur unter bestimmten Kommandoprozessorversionen,
nur unter Multitaskern, nur in temporären oder sekundären Shells etc.
auftreten (diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen), sonst aber
normal arbeiten.
Trotzdem ist die Batchsprache für viele Verwaltungs-, Organisations-
und Konfigurationsaufgaben (auch im Netzwerk) eine ideale Basis, denn
als gemeinsamer Nenner existiert ein implementationsunabhängiger
Sprachstandard über alle DOS-Kommandoprozessoren, der im Vergleich
zu anderen 'höheren' Programmiersprachen bezüglich des Datei- und
Applikations-Handlings und der Systemkonfiguration eine sehr viel
höhere Abstraktionsebene bietet.
Außerdem bieten (fast) nur Batchjobs die Möglichkeit, sich selbst zur
Laufzeit 'umzuprogrammieren' (natürlich bringt das Interpreter-Prinzip
auch eine ganze Reihe Probleme mit sich).
Problematisch ist lediglich, daß die eingeschränkten Möglichkeiten zur
Fallunterscheidung einen zu aberwitzigen Konstruktionen zwingen, die
eben wiederum viele Seiteneffekte auslösen können.
Es ist unmöglich, an dieser Stelle auch nur ansatzweise *alles* zu be-
schreiben, was dazu notwendig ist, *alle* möglichen Fehlerzustände bei
der Programmierung von Batchjobs zu umgehen. Obwohl die Programmierung
von trickreichen Batchjobs seit vielen Jahren eines meiner Steckenpferde
ist (eine moderne Form des 'Schachspiels', bei dem man immer um drei
Ecken denken muß...;-) ), unterlaufen auch mir immer wieder Fehler...
Für Begründungen, warum dies oder das so, wie hier beschrieben pro-
grammiert werden sollte, sei auf die anderen Dokumente (besonders
NWDOSTIP.TXT, MSDOSTIP.TXT und 4DOS5TIP.TXT) verwiesen. Am besten,
Sie behalten immer eine Reihe Bootdisketten mit alten DOS-Versionen
und alternativen Kommandoprozessoren in Reichweite, um Ihren Batchjob
vor einer Veröffentlichung unter anderen Randbedingungen durchzuchecken.
Halten Sie bestimmte Konventionen ein, z.B. meine Empfehlung:
- Alle internen Befehle und externe DOS-Kommandos in Großschrift
(GOTO x)
- Alle Pfadangaben und Dateispezifikationen in Kleinschrift (c:\dos)
- Eigene Umgebungsvariablen in Kleinschrift (%dummy%)
- System-Umgebungsvariablen, Pseudo-Variablen und -Funktionen und
System-Konstanten in Groß-/Kleinschrift (%CmdLine%, %_Date%)
- Label in Kleinschrift mit '_' als Trenner. Alle Labels maximal acht
Zeichen. ( :label_1 )
- Token (als Parameter) beginnen und enden jeweils mit "_" als Sonder-
zeichen, um sie von üblichen Eingaben zu unterscheiden (_mode1_).
- Benutzen Sie bestimmte Konventionen für Dateinamen, z.B. Temporär-
dateien in %tmp% und namentlich möglichst dem Batchjob ähnlich (z.B.
nur andere Dateiendung als der Batchjob, der sie verwendet). Für
Zwischendaten möglichst die .$$$-Endung und für Semaphor-Dateien
.SEM verwenden.
- Gleiches gilt für Umgebungsvariablen. 'Lokale' Variablen sollten
dem Batchjob ähnlich heißen, damit es keine Wechselwirkung mit
anderen Variablen anderer Batchjobs gibt.
- Überlegen Sie sich genau, ob es sinnvoll ist, bestimmte systemweit
benutzte Variablen am Ende jedes Batchjobs zu löschen, auf die alten
Werte zurückzusetzen oder bestehen zu lassen. Je nach Verwendung der
Variable ist das eine oder andere sinnvoll, muß dann aber über das
ganze System durchgezogen werden. Üblicherweise werden 'lokale'
Variablen gelöscht, globale jedoch nicht angetastet.
Pfadwerte in Umgebungsvariablen sollten niemals mit "\" aufhören,
es sei denn, dies wird ausdrücklich für eine Zweck benötigt (z.B.
Root eines Laufwerks). Viele Programme (und vor allem ältere DOS-
Versionen), die Variablen auswerten wollen, kommen nicht mit dem
Backslash am Schluß zurecht. Bsp.:
SET tmp=c:\tmp
IF NOT EXIST %tmp%\nul MD %tmp%
Außerdem behalten Sie auf diese Weise bei Referenzen auf diese
Variablen die Auswahl zwischen "%tmp%" oder "%tmp%\" etc.
Wenn Sie relative Pfade verwenden, referenzieren Sie möglichst über
Variablen, Substitut-Laufwerke oder kombinieren Sie beide Möglich-
keiten. Auf diese Weise bleibt Ihr Batchjob (und auch Ihre Programm-
konfiguration) leicht wartbar.
Manchmal meinen Installationsprogramme besonders 'schlau' zu sein,
und lassen keine relativen Pfadangaben oder die Installation in ein
Wurzelverzeichnis zu (z.B. manche Utilities der PC Tools); in diesem
Fall hilft meist ein Trick, indem man vom aktuellen Verzeichnis aus
erst eine Verzeichnisebene zurück geht, um dann wieder in das aktuelle
Verzeichnis zu wechseln:
Aktuelles Verzeichnis sei: c:\dummy\inst_dir\
Schreiben Sie trotzdem : ..\inst_dir\
oder auch
Aktuelles Verzeichnis sei: c:\
Schreiben Sie : c:\dummy\..\ (Verzeichnis muß existieren)
Die meines Erachtens nach sicherste Methode, ein Temporärlaufwerk ein-
zurichten, bietet sich mit der Verwendung der Variablen %Temp% und
%tmp% an, die auf ein Substitut-Laufwerk zeigen. Bsp.:
IF ""=="%tmp%" SET tmp=%Temp%
IF ""=="%tmp%" SET tmp=c:\tmp
c:
SUBST z: /d
SUBST z: %tmp%
SET Temp=z:\.
SET tmp=%Temp%
Sie können nun über %tmp%\, %Temp%\ oder "z:", "z:.", "z:\", "z:.\"
oder "z:\.\" auf dieses Laufwerk zugreifen, wobei die Unterschiede
dadurch im Fall eines Temporärlaufwerkes fast unerheblich werden.
Sollte %tmp% einmal nicht definiert sein, ist das auch nicht weiter
tragisch, die Datei wird dann einfach im aktuellen Verzeichnis an-
gelegt:
%tmp%\tempfile.$$$
Vermeiden Sie Zeilen, die in irgendeiner Phase ihrer Bearbeitung
(vor, während oder nach der Expandierung) länger als 120 Zeichen
werden (außer in Abschnitten, die *sicher* nur von 4DOS/NDOS durch-
laufen werden).
Benutzen Sie die Zeichen ">", "<" und "|" nur für Umleitungszwecke,
auch wenn manche Kommandoprozessoren (etwa DR DOS 6.0, Novell DOS 7,
Caldera OpenDOS COMMAND.COM) sie auch in anderen Fällen akzeptieren.
Gleiches gilt für andere Erweiterungen, wie z.B. Novells
"IF ... AND ..." oder 4DOS' "IF ... .AND. ...".
Schreiben Sie solche Formulierungen möglichst um:
"IF ... IF ...".
Wenn Sie unbedingt die obigen Zeichen verwenden *müssen*, setzen Sie
sie in doppelte Anführungszeichen (falls das möglich ist), etwa bei
Formulierungen wie:
DIR *.* | FIND "<DIR>"
ECHO "Bitte drücken Sie die <ESC>-Taste!"
Dies ist (zumindest unter Novell DOS und Caldera OpenDOS COMMAND.COM
getestet) auch an anderen Stellen möglich, allerdings werden die '"'-
Zeichen nicht verschluckt, was die Auswertung etwas erschwert.
Verwenden Sie in IF-Vergleichen (von Ausnahmen abgesehen, wo Sie
numerische Werte in Relation setzen müssen) auf beiden Seiten des
Vergleichs doppelte Anführungszeichen. Damit können direkt mehrere
mögliche implizite Probleme ausgeräumt werden, die manchmal auftreten.
Manchmal, insbesondere unter 4DOS, muß man die Anführungszeichen
weglassen, hier sollte man gegebenenfalls vorher auf 4DOS abtesten.
Problematisch an numerischen Werten ist der Dezimaltrenner, der sich
je nach Landeseinstellungen unterscheidet und z.B. ab 4DOS 5.5/5.51?
große Probleme bei internationalen Batchjobs aufwirft, wenn Sie eine
Variable mit einer Konstanten vergleichen wollen.
Schreiben Sie in IF-Vergleichen "wert"=="%variable%" statt
"%variable%"=="wert", auch wenn "wert" leer ist, d.h "".
Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, die Bedingung zu invertieren, um
die Konsistenz der Logik aufrechtzuerhalten, wenn die Zeile bei der
Variablenexpansion zu lang werden sollte (Hintergrund siehe an anderer
Stelle in dieser Datei).
Achtung: Die saubere Invertierung ist ein vorangestelltes NOT, nicht
eine geänderte Logik, die auf anderem Weg die gegenteilige Bedingung
auswertet.
Einige Leser werden mich jetzt für verrückt erklären, aber die Praxis
zeigt, daß tatsächlich ein impliziter Unterschied (kein Bug, sondern
eine Designschwäche) besteht! ;-)
Ich sage nur: Vergleiche/Relationen von Fließkommazahlen unter alten
und neuen 4DOS-Versionen (vor/nach 5.5) in anderen Ländern als den
USA (ein exaktes Beispiel würde einige Seiten Erklärungen benötigen,
die ich mir hier sparen möchte...).
Falls auf beiden Seiten eines Vergleichs Variablen stehen, sollten
Sie die Variable mit den voraussichtlich längeren Werten nach hinten
setzen.
Vermeiden Sie "ECHO." und "@"-Zeichen vor einem Befehl, wenn der
Batchjob mit DOS COMMAND.COM vor 3.3 laufen soll. Falls Sie "@"
verwenden, muß es in der ersten Spalte stehen, auch wenn danach
evtl. noch weitere Leerfelder folgen.
Für "ECHO." können Sie auch "ECHO _" schreiben, wobei _ *hier* ein
Platzhalter für das unsichtbare Sperr-Leerfeld ASCII-255 ist
(Eingabe per <Alt>-NumPad oder - bei K3, K3PLUS oder FreeKEYB - auch
mit <Alt>+<Ctrl>+<Space>). Achtung:
Manche schlechteren Editore (etwa der interne Editor des NC)
ersetzen ein in einer Datei vorhandenes ASCII-255 stillschweigend
durch ein normales Leerfeld, und Sie wundern sich später über
seltsame Resultate.
Und noch etwas: Wenn Sie unter MS-DOS/PC-DOS COMMAND.COM einen Text
mit ECHO ausgeben wollen, achten Sie darauf, daß die reservierten
Worte "on" und "off" nicht das erste Wort in diesem Text sind, sonst
interpretiert COMMAND.COM dies nicht als Text...
(Novell DOS und Caldera OpenDOS COMMAND.COM sowie 4DOS kennen dieses
Problem nicht.)
Lassen Sie - von Ausnahmen abgesehen - die Dateiendung von ausführ-
baren Dateien (.EXE, .COM, .BAT, .BTM) weg. Eine solche Ausnahme ist
z.B. die Verwendung von Batchjobs als 'Dispatcher' (Programmver-
zweiger), um die %Path% Anweisung kurz zu halten. In solchen Wrappern
müssen Sie meistens die Dateiendung und/oder den kompletten Pfad mit
angeben, um eine Rekursion zu vermeiden. Wenn auch noch MS-DOS vor 4.0
unterstützt werden soll, *dürfen* Sie - zumindest bei üblichen Pro-
grammaufrufen in Batchjobs - keine Dateispezifikation angeben.
Lassen Sie aus den gleichen Gründen möglichst auch die Pfadspezifi-
kation zu solchen ausführbaren Dateien weg und verwenden Sie statt-
dessen indirekte Referenzen über %Path% oder aufrufende Batchjobs,
die z.B. im C:\BAT Verzeichnis liegen (welches natürlich in %Path%
aufgenommen wurde).
Wenn Ihr Batchjob nicht mit DOS vor 3.3 arbeiten muß, stellen Sie
allen externen Befehlen ein @CALL voran. Damit ermöglichen Sie es,
daß diese externen Befehle auch (indirekt) über Batchjobs aufrufbar
werden, ohne daß in diesem Fall später die Logik Ihres Batchjobs
durcheinander kommt. Mit anderen Worten: Nach der Bearbeitung kommen
Sie wieder in den aktuellen Batchjob zurück - wenn Sie nicht irgendwo
anders ein CALL vergessen haben. Solange Sie nur .EXE oder .COM
Programme aufrufen, fällt der Unterschied nicht auf, daher wird
dieser Fallstrick häufig übersehen. Vorbeugung ist hier die beste
Devise. Denn Sie werden später nicht so leicht darauf kommen, warum
auf einmal ein Batchjob nicht mehr richtig arbeitet, obwohl Sie ihn
gar nicht geändert haben.
"@CALL" ist aber auch nicht unproblematisch:
Der seit DOS 3.3 vorhandene Befehl CALL besitzt eine ganze Reihe ver-
steckter Fallstricke. In Problemfällen (mit Umleitung, mit SHARE oder
bei älterem DOS) schreiben Sie stattdessen %ComSpec% /C. Dabei muß
man aber beachten, daß dies keine 1:1-Umsetzung ist, sondern ein
Workaround mit einer Reihe Seiteneffekten: Beim Aufruf eines neuen
temporären Kommandoprozessors bleiben die Umgebungsvariablen,
die innerhalb dieser Kopie definiert oder verändert wurden, auch
nur für die Laufzeit dieser Shell gültig, danach gelten wieder die
alten Werte. 'Globale' Einstellungen müssen also vorher auf 'unterer'
Ebene vorgenommen werden.
Häufig benutzt man CALL, um wieder an die alte Stelle zurückzukommen,
und läßt das CALL weg, wenn man diese Kette der Rekursionen beenden
möchte. Verwendet man stattdessen %ComSpec%, so ist die Möglichkeit,
die Rekursion mit einem Sprung in eine andere Datei ohne CALL bzw.
%ComSpec% zu durchbrechen, nicht gegeben. Nach der Beendigung des
Jobs wird in jedem Fall wieder in den alten Job zurückverzweigt, auch
wenn man auf höherer Ebene die Kette durch weggelassene CALLs unter-
brochen hat. Die einzige Lösung, dieses Problem (wenn es denn eines
ist, manchmal ist dies auch genau das Verhalten, was sich viele von
CALL wünschen) zu lösen, besteht darin, daß der aufgerufene Job eine
spezielle Datei erzeugt, und der Aufrufer nach der Rückkehr anhand
der Existenz dieser Datei über die weitere Bearbeitung entscheidet
(ein ausgetüfteltes Beispiel für diese Technik war mein Batchjob
COMBINE.BAT aus Ralf Browns Interruptliste INTER50-INTER51, in-
zwischen durch eine .COM-Version ersetzt. Die Batchfassung ist aber
nach wie vor über meine Web-Seite zu beziehen.).
Wenn Sie COMMAND.COM aufrufen, spezifizieren Sie diesen über die
Variable %ComSpec%. Ausnahme: Sie wollen einen ganz bestimmten
Kommandoprozessor aufrufen, der nicht unbedingt mit dem Kommando-
prozessor übereinstimmt, der gerade geladen ist.
Und was ist mit CALL und LOADHIGH respektive seiner Aliase? Muß man
CALL LH oder LH CALL schreiben? Beides funktioniert (bei Novell DOS,
Caldera OpenDOS und 4DOS), ich empfehle CALL LH, weil das sinnfälliger
scheint.
Wenn Sie einen Batchjob schreiben, der sich rekursiv selbst aufruft,
schreiben Sie statt dem 'eigenen' Dateinamen das Token %0. Damit
funktioniert der Batchjob auch noch, wenn Sie die Datei umbenennen.
Der Token %0 enthält den Anfang der Aufrufzeile (abzüglich der
Parameter) in der Form, wie er geschrieben wurde. D.h., daß %0 auch
relative oder absolute Pfadspezifikationen enthalten kann und daß die
Dateiendung optional ist. Achtung: %0 enthält leider nicht einheit-
lich, sondern abhängig vom jeweiligen Kommandoprozessor, den Datei-
namen in Groß- oder Kleinbuchstaben. Damit fällt also die Möglichkeit
weg, unter Zuhilfenahme von %0 den eigenen Dateinamen auf Korrektheit
zu überprüfen, oder %0 in COPY oder REN Befehlen, die die Batchdatei
selbst referenzieren, zu verwenden.
Eine weitere Besonderheit in der Behandlung der Variablen %0..%9
offenbart sich, wenn man den ersten (mit SwitChar abgetrennten)
Parameter ohne Leerfeld direkt hinter den Namen des Batchjobs setzt.
In diesem Fall wird %0 direkt vor dem SwitChar abgetrennt und %1
enthält den ersten Parameter inklusive des SwitChars. Bei den anderen
Parametern %1..%9 tritt diese automatische Trennung nicht in Kraft,
d.h. die Parameter werden als eine Zeichenkette behandelt. Daran ändert
sich auch nichts, wenn man SHIFT einsetzt.
(Getestet mit Novell DOS 7 COMMAND.COM und 4DOS 5.52.)
Schreiben Sie alle Befehle, die auf keinen Fall via DOSKEY rede-
finiert werden dürfen, nicht in die erste Zeile, sondern platzieren
z.B. ein Leerfeld davor. Ein einem Befehl vorangestelltes '@'-Zeichen
muß trotzdem in der ersten Spalte stehen bleiben, sonst wird es z.B.
von Novells COMMAND.COM nicht akzeptiert. Nach dem '@' können
Leerzeichen folgen.
FOR-Schleifen können nur bei 4DOS/NDOS ineinander verschachtelt
werden, nicht bei MS-DOS, PC-DOS, DR DOS oder Novell DOS COMMAND.COM.
Innerhalb der Parameterliste von "IN (liste)" müssen Sie darauf
achten, daß zwar prinzipiell beliebige Zeichenketten (nicht nur
Dateinamen) erlaubt sind, aber daß die Zeichen '?' und '*' immer als
Wildcards interpretiert werden und daß die Ersetzung von Umgebungs-
variablen, etwa wie
FOR %%x IN (%switch%h %switch%H) DO ECHO Hilfeschirm: %%x
innerhalb dieser Liste nicht bei jedem Kommandoprozessor sauber
funktioniert (z.B. nicht bei 4DOS). Abhilfe besteht nur durch
'Herausziehen' der Umgebungsvariablen aus der "IN ()"-Aufzählung
und 'Abfangen' der Wildcards *vor* solchen FOR-Anweisungen, die
eigentlich nur Parameter auswerten sollen.
Bei Umleitungen auf Geräte sollten Sie vorsichtshalber immer \DEV\
mit angeben, damit der Job auch noch mit MS-DOS 2.xx zusammenarbeitet.
Ein Verzeichnis \DEV\ muß dafür nicht existieren! Z.B. "\dev\nul".
Wenn Sie Fehlermeldungen, die bei SET-Befehlen entstehen können,
unterdrücken wollen, können Sie diese auf \dev\nul umleiten. Beachten
Sie aber, daß das '>' unmittelbar nach der Wertangabe folgt (ohne
Leerfelder), sonst interpretieren einige COMMAND.COM Prozessoren
(z.B. MS-DOS 6.xx+) diese Leerfelder als gewünschten Inhalt der SET-
Variablen (wodurch andererseits natürlich auch eine Möglichkeit
besteht, abschließende Leerfelder in eine Umgebungsvariable zu
bekommen). Namen von Blockgerätetreibern können übrigens optional
mit einem Doppelpunkt abschließen.
Vermeiden Sie möglichst landessprachliche Extras, wie spezielle
Tasten oder bestimmte Schlüsselworte. Wenn keine spezielle Behandlung
für alle möglichen Sprachen eingebaut wird, kann es vorkommen, daß der
Batchjob in einem fremden Land plötzlich nicht mehr arbeitet, obwohl
nichts geändert wurde.
Vermeiden Sie es - solange wie möglich -, daß ein Batchjob in andere
Jobs verzweigen muß. Neben den oben schon angesprochenen Problemen mit
CALL etc. und der Möglichkeit, daß der Job seine Hilfsdateien nicht
findet, gibt es noch ein weiteres Problem unter Multitaskern: Häufig
erzeugen Batchjobs temporäre Batchjobs, in die sie dann verzweigen.
Angenommen, unter einem Multitasker (wie MS Windows oder Novell DOS
TASKMGR) wird der gleiche temporäre Batchjob von mehreren Tasks
gleichzeitig erzeugt, modifiziert, oder wieder gelöscht, kommt es zur
gegenseitigen Beeinflussung zwischen den Tasks. In den meisten Fällen
wird wenigstens einer der Batchjobs abgebrochen. Ausnahme von dieser
Regel sind lediglich Unterprogramm-Jobs, die speziell diese Proble-
matik auf Ihrem System mit einbeziehen. Nachteilig an solchen
'externen' Bibliotheken ist, daß es viel schwieriger ist, den
Batchjob weiterzugeben.
Eine generelle 100%ige Abhilfe ist - soweit ich mir das bisher über-
legt habe - nicht möglich, da die Batchsprache keine sog. atomaren
Operationen (mutual exclusion) dafür bietet.
Aber es gibt ein paar Tips, die diese Deadlock-Situationen wenigstens
sehr unwahrscheinlich und die kritischen Phasen zeitlich sehr kurz
machen (wahrscheinlich werden die folgenden Tips den meisten Lesern
etwas seltsam vorkommen, wer sich aber mit der Problematik schon mal
auseinandergesetzt hat, wird hoffentlich den Sinn dahinter entdecken):
- Verzweigen Sie nach Möglichkeit rekursiv auf sich selbst (über
Token), statt in andere Hilfsjobs.
- Benutzen Sie für Manipulationen - wo möglich - Umgebungsvariablen
statt externer Dateien, denn die sind üblicherweise lokal für jeden
Task.
- Benutzen Sie Umleitungen auf Dateien nur, wenn es nicht anders geht.
- Wenn Sie Umleitungen benutzen, arbeiten Sie möglichst mit implizit
benannten temporären Dateien, nicht mit expliziter Namensnennung.
D.h. benutzen Sie nach Möglichkeit Pipes (auch mehrfach ver-
schachtelt), statt einen Dateinamen für eine Umleitung zu
spezifizieren. Solche implizit benannten Dateien zu verwalten,
ist Sache des Betriebssystems und nicht des Programmierers, daher
wird ein Multitasker auch Vorkehrungen getroffen haben, diese
Dateien voneinander zu unterscheiden. (Wenn nicht, dann ist Ihr
Multitasker nicht sehr fortschrittlich.)
- Arbeiten Sie mit speziellen Semaphoren zur 'möglichen Prozeß-
kommunikation' zwischen mehreren Instanzen des gleichen Batchjobs.
Dazu sind auf Batch-Ebene normalerweise nur Existenzabfragen von
Dateien möglich. Semaphoren zwischen unterschiedlichen Batchjobs
sind nur dann noch durchschaubar, wenn man das gesamte System
einem festen Standard unterworfen hat.
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2. Unerwünschter Zeilenvorschub nach Batchjobs: [96-10-16]
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In der Bearbeitung von Batchjobs gibt es einen kleinen, aber ärgerlichen
Schönheitsfehler (aufgefallen bei MS-DOS 5.0 und 6.xx):
Am Ende der Bearbeitung wird der Prompt mehrfach hintereinander dar-
gestellt (besonders bei AUTOEXEC.BAT zu beobachten).
Der Rechner verhält sich so, als ob man während der Abarbeitung des Jobs
ein paar Mal <Return> gedrückt hätte. Wieso dieser Fehler auftritt, ist
letztendlich nicht immer ganz klar, denn ein sauber arbeitender Batch-
prozessor dürfte sich davon eigentlich nicht irritieren lassen. Soweit
ich mich erinnern kann, trat dieser Effekt bei den alten MS-DOS 3.x
Versionen auch noch nicht auf.
Batchjobs stellen ja im Prinzip so etwas wie 'Eingaben für die Konsole'
dar, die stattdessen zeilenweise aus einer Datei kommen. Wenn man nun
in der Batchdatei eine leere Zeile einfügt, so sollte sie trotzdem
einfach überlesen werden. Stattdessen wird auch diese Zeile ausgeführt
und bewirkt eine Leerzeile. Offiziell und dennoch nahezu undokumentiert
erzeugt man Leerzeilen in Batchjob mit dem ECHO-Befehl:
ECHO. (ohne Leerfeld).
Sehr häufig sind in Batchjobs nach dem letzten Batch-Befehl eine Reihe
Leerzeilen angehängt, über die man sich normalerweise keine Gedanken
macht. Diese Leerzeilen führen zu dem oben beschriebenen Schönheits-
fehler. Abhilfe besteht nun darin, diese Leerzeilen zu löschen (mit
Backspace von der letzten erreichbaren Zeile aus). Wichtig dabei ist,
daß man den Zeilenvorschub des letzten Befehls auch noch löscht, so
daß man den Cursor im Editor nicht unter die letzte Batchzeile bewegen
kann.
In fast allen Fällen werden danach die Probleme beseitigt sein. Bei
MS-DOS gibt es (im Gegensatz zu DR DOS) jedoch noch weitere Verursacher
für dieses Phänomen, die nicht mehr so einleuchtend sind:
Bei ECHO=off (nahezu immer in Batchjobs) verhält sich der REM-Befehl
recht merkwürdig (er schickt anscheinend manchmal <Return>-Sequenzen
in den Tastaturpuffer, die dann am Ende der Bearbeitung des Batchjobs
abgespult werden. Abhilfe schafft man dadurch, daß man vor das REM den
Klammeraffen stellt: @REM.
Manchmal hilft es, wie zu alten DOS- und CP/M-Zeiten an das Ende des
Batchjobs ein EOF (Dateiende-Zeichen, ASCII-26) anzuhängen. Die meisten
modernen Editore fügen dieses Zeichen allerdings nur noch optional oder
auf besondere Aufforderung an (je nach Editor z.B. mit <Ctrl>+<z>).
Wenn man auf solche Kleinigkeiten (auf der letzten ausgegebenen Bild-
schirmseite) achtet, kann man den Schönheitsfehler vermeiden.
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3. Debuggen von Batchjobs:
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Die erste Zeile eines Batchjobs heißt fast immer "@ECHO off".
Stattdessen schlage ich die folgenden Zeilen als generellen Ersatz vor,
die manchmal die Arbeit und Fehlersuche stark erleichtern können, wenn
erst einmal alle Jobs diese Einleitung haben:
@ECHO off > \dev\nul
ECHO off > \dev\nul
IF ""=="%batdbg%" SET batdbg=off
ECHO %batdbg%
Dann kann man später global mit "SET batdbg=on/off" zwischen dem Normal-
und einem Debug-Modus umschalten. Enthält %batdbg% einen anderen Wert
als "on" oder "off", so wird dies als Statuszeile ausgegeben. Diese
Möglichkeit kann man zur Ausgabe von Debug-Infos benutzen.
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4. Lange Umgebungsvariablen und lange Kommandozeilen: [96-10-16]
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COMMAND.COM bearbeitet eine maximale Zeilenlänge von ca. 120 Zeichen
(je nach DOS-Version). Das führt besonders in Batchjobs zu großen
Problemen, weil man häufig in die Nähe dieser maximalen Länge kommt.
Wenn der Befehl dann bei der Bearbeitung hinten abgeschnitten wird,
führt das i. allg. zu einer Fehlfunktion und unschönen Bildschirm-
meldungen.
Häufig will man z.B. abtesten, ob eine Umgebungsvariable belegt ist.
Ein sicherlich nicht sinnvolles, aber einsichtiges Beispiel:
IF NOT "%Path%"=="" ECHO Path ist bereits belegt, wird nun neu belegt!
PATH c:\bat;c:\dos;c:\utl\batchutl;c:\utl\div
Wenn PATH nun bereits vorher einen sehr langen Inhalt hatte, wird nun
die Zeile hinten abgeschnitten, und im günstigsten Fall wird nur ein
Teil des ECHOs ausgegeben.
Es kann aber auch vorkommen, daß der Befehl (hier einfach ECHO) selbst
durchschnitten wird, dann kommt es zu einem Syntaxfehler.
U.U. ist es nun möglich, die Zeilenlänge zu verkürzen, evtl. muß man
dabei allerdings in umgekehrter Logik und mit Sprunglabeln arbeiten:
IF "%Path%"=="" GOTO pfad_leer
ECHO Path ist bereits belegt, wird nun neu belegt!
:pfad_leer
PATH c:\bat;c:\dos;c:\utl\batchutl;c:\utl\div
Nun ist es schon wahrscheinlicher, daß die richtige Funktion ausgeführt
wird. Prinzipiell kann man aber über dieses GOTO-Prinzip dafür sorgen,
daß evtl. aufgrund eines Überlänge-Syntaxfehlers trotz positiv erfüllter
Bedingung nicht erfolgende GOTOs, trotzdem der richtige Fall abgear-
beitet wird. Allerdings kann immer noch ein Syntaxfehler auftreten und
damit zusammenhängend eine irritierende Meldung erscheinen.
Es gibt aber auch dafür eine Lösung (Bedingung texuell drehen!!!),
die das Risiko eines Syntaxfehlers zu Null werden läßt:
IF ""=="%Path%" GOTO pfad_leer
ECHO Path ist bereits belegt, wird nun neu belegt!
:pfad_leer
PATH c:\bat;c:\dos;c:\utl\batchutl;c:\utl\div
Wenn die Zeile zu lang wird, so wird sie irgendwo abgeschnitten,
dies hatte bisher eine Fehlermeldung zur Folge gehabt.
Hier kann nun keine Fehlermeldung mehr auftreten, denn die Bedingung
wird von COMMAND.COM rein textuell und nicht logisch ausgewertet und
z.B. "" == "C:\BAT;C:\DOS;C:\UT[Schnitt]
ist dann einfach eine nicht erfüllte Bedingung, beide Seiten des ==
sind nicht gleich, d.h. der ebenfalls abgeschnittene THEN-Fall kann
auch keinen Syntaxfehler mehr auslösen.
Die Wirkung ist, daß die Zeile einfach überlesen wird und damit die
gleiche Wirkung hat, als wenn die ausgewertete Bedingung
'PATH ist belegt' zum Nicht-Springen veranlaßt.
Selbst wenn die Zeile innerhalb des Befehls GOTO oder des Labels ab-
geschnitten würde, würde die vorher noch komplett enthaltene Bedingung
aussagen: Bedingung nicht erfüllt, also 'GOTO *nicht* anspringen!'
und damit ebenfalls keine Fehlermeldung erzeugen. Nur wenn die
Bedingung erfüllt ist, also PATH leer ist, wird das GOTO angesprungen.
In diesem Fall ist jedoch auch die Zeile kurz genug und niemals
abgeschnitten!
Man muß sich also beim Schreiben von Batchjobs zusätzlich noch Gedanken
darüber machen, wie der Batchprozessor die Befehle verarbeiten wird und
kann dann in sehr vielen Fällen scheinbar unvermeidbare Fehlermeldungen
in Batchjobs trotzdem umgehen.
Es bleibt zu wünschen, daß COMMAND.COM irgendwann einmal längere
Eingabezeilen verarbeiten können wird. Dann könnte man auch auf
solche lästige Überlegungen verzichten.
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5. UpCase in Batchjobs: [96-10-16]
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Häufig benötigt man in Batchjobs die Möglichkeit, alle Zeichen einer
Eingabe in Großbuchstaben umzuwandeln. Der folgende Trick beschreibt,
wie dies ohne zusätzliche Hilfe durch externe Utilities (oder 4DOS/NDOS)
mit dem normalen Kommandoprozessor möglich ist.
UPCASE.BAT:
@ECHO off
REM Diese Routine erwartet einen Parameter %1 als Eingabe und
REM liefert als Ausgabe in %upstr% die zu Großbuchstaben
REM konvertierte Zeichenkette.
CTTY nul
SET oldpath=%Path%
PATH %1
SET upstr=%Path%
PATH %oldpath%
SET oldpath=
CTTY con
DEMO.BAT:
@ECHO off
REM Geben Sie 'SHOW' in beliebiger Groß-/Kleinschrift an...
CALL upcase.bat %1
IF NOT "%upstr%"=="SHOW" GOTO end
ECHO Dieser Text soll bei Angabe des Parameters SHOW erscheinen!!!
:end
SET upstr=
---------------------------------------------------------------------------
6. Batchprozessor-Bug umgehen:
==============================
Um einen Bug in der Zeilenbehandlung von Batchjobs mancher älterer
MS-DOS COMMAND.COM Ausgaben (nicht DR DOS oder Novell DOS) zu umgehen,
sollte man in die vorletzte Zeile eines Batchjobs nach Möglichkeit einen
Kommentar schreiben.
...
REM Avoiding a parsing bug in an older MS-DOS COMMAND.COM...
:end
---------------------------------------------------------------------------
7. ERRORLEVEL abfragen: [97-03-23]
==================================
Viele Programme (auch viele externe DOS-Programme) liefern einen
Errorlevel 0..255 an DOS zurück, aus dem erkennbar sein sollte, ob
das Kommando normal beendet wurde (meist Errorlevel=0), oder ob Fehler
aufgetreten sind.
Leider ist die Auswertung in Batchjobs alles andere als einfach, da
es unter COMMAND.COM keine Möglichkeit gibt, etwa eine Umgebungs-
variable abzufragen (dies ist unter 4DOS und NDOS möglich).
Die normale Syntax ist
...
IF ERRORLEVEL 1 GOTO err1up
GOTO end
:err1up
ECHO Es ist ein Fehler aufgetreten.
:end
Dabei hat 'ERRORLEVEL argument' die Funktion
'ist Errorlevel größer-gleich argument?'
D.h. man muß die ERRORLEVEL von oben nach unten abfragen, um eine Fall-
unterscheidung zu bekommen. (Häufig wird in der Literatur ein optionales
doppeltes Gleichheitszeichen "IF ERRORLEVEL == 1" angegeben; um das
Risko einer Fehlinterpretation auszuschließen, sollte man darauf ver-
zichten, denn in diesem Fall wertet COMMAND.COM trotzdem nur ein
'größer-gleich', 4DOS/NDOS jedoch ein 'gleich' aus.)
Einen einzelnen Code kann man auch mit der folgenden Anweisung
auskodieren:
IF ERRORLEVEL 1 IF NOT ERRORLEVEL 2 GOTO err1
Häufig kann man sinnvoller mit einer Abfrage in umgekehrten Logik
'IF NOT ERRORLEVEL' arbeiten.
Wie bekommt man die Errorlevel heraus?
Da häufig keine Dokumentation zu den Errorleveln vorhanden ist,
liegt meinem Tips & Tricks Paket ein Batchjob namens ERRORLVL.BAT
bei: Er fungiert als 'Wrapper' und erlaubt die Angabe eines beliebigen
Programms oder Batchjobs als Parameter und liefert nach seiner Be-
endigung die zurückgelieferten Errorlevel als Text aus. Mit diesen
Informationen kann man dann seine "IF ERRORLEVEL"-Abfrage in Batchjobs
programmieren.
Mehr Hilfe zu ERRORLVL gibt ERRORLVL selbst aus, wenn es ohne Parameter
gestartet wird.
Bemerkung zu CCI Multiuser DOS 7.xx Gold: Dieses System unterstützt
neben der oben beschriebenen Methode auch noch eine Umgebungsvariable
%ErrorLvl%, die jeweils den letzten Fehlercode als dreistellige
Dezimalzahl (ggfs. mit führenden Nullen) zugewiesen bekommt. Dieses
bildet mein Batchjob ERRORLVL.BAT (ab Version 1.12) standardmäßig nach,
mit dem Spezialparameter [-] kann man dies jedoch unterdrücken. Neben
dem IF ERRORLEVEL Kommando unterstützt Multiuser DOS als eine von vielen
anderen Erweiterungen auch noch eine gleichwertige, in der abgekürzten
Form aber übersichtlichere Schreibweise als
ON [ERRORLEVEL] code [GOTO] label
die zu "ON code label" abgekürzt werden kann. Leider wird diese Form
von keinem anderen Kommandoprozessor unterstützt, auch nicht von DR DOS,
Novell DOS oder Caldera OpenDOS 7.01.
Unvollständige Übersicht über Errorlevel einiger externer DOS-Kommandos:
(Die Bemerkungen für MS-DOS gelten zumindest bis einschließlich MS-DOS
5.0 auch für PC-DOS bis 5.0. Dort, wo explizit bekannt, wurde PC-DOS
ab 5.0 gesondert aufgeführt. Die angegebenen Errorlevel gelten für alle
aufgelisteten DOS-Versionen, abgesehen von extra markierten Ausnahmen,
d.h. eine nicht aufgelistete DOS-Version kann durchaus die gleichen
Werte liefern, dies wurde aber nicht überprüft. Unterschiede zwischen
MS-DOS/PC-DOS und DR DOS/Novell DOS sind - abgesehen von traditionellen
Kommandos - sehr wahrscheinlich, soweit nicht explizit angegeben. Sind
innerhalb eines Kommandos die Errorlevel für einzelne DOS-Versionen
getrennt aufgelistet (fangen jeweils wieder mit 0 an), so unterscheiden
sich die Errorlevel nahezu vollständig. OS/2 Errorlevel sind nur für
OS/2 2.x und Warp 3 gesichert, sollten aber auch für andere Versionen
gelten.)
Weitere Auflistungen von Errorleveln sind hochwillkommen...
verifiziert ab Errorlevel:
DOS-Version:
ASSIGN Novell DOS 7, 0 ok, Hilfe
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 Syntaxfehler
ATTRIB MS-DOS 5.0+, 0 alles ok (angeblich auch DR DOS
Novell DOS 7, 6.0) bei Novell DOS 7 auch: Datei
Caldera OpenDOS 7.01 nicht gefunden
1 MS-DOS: Parameter falsch oder Datei
nicht gefunden
3 MS-DOS: Abbruch (angeblich auch bei
DR DOS 6.0)
31 Novell DOS 7+: unzulässige Option
oder Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c>
etc.)
APPEND Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
BACKUP MS-DOS 2.1+, 0 Normal durchgeführt
DR DOS 6.0, 1 Keine Dateien für Backup gefunden
CCI Multiuser DOS 7.x 2 Manche Dateien aufgrund Zugriffs-
Novell DOS 7, konflikts nicht gesichert
Caldera OpenDOS 7.01, 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
PC-DOS 7, 4 Abbruch durch Fehler
OS/2 2.0+ 5 OS/2 2.0+: reserviert
6 OS/2 2.0+: BACKUP konnte kein
FORMAT durchführen
COMP Novell DOS 7, 0 normaler Ablauf, auch falls Ziel-
Caldera OpenDOS 7.01 datei nicht gefunden oder bei
unterschiedlich großen Dateien
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 keine Dateien oder Quelldatei nicht
gefunden, oder bei falscher Aufruf-
syntax
OS/2 2.0+ 0 alles ok
1 Keine Dateien zum Vergleich ge-
funden
2 Einige Dateien oder Verzeichnisse
konnten wegen eines Dateifehlers
nicht bearbeitet werden
3 Benutzerabbruch
4 Abbruch durch Fehler
5 Dateien waren ungleich
CHOICE MS-DOS 6.?+, x je nach Benutzerinteraktion, siehe
PC-DOS 7, Dokumentation
Novell DOS 7,
Caldera OpenDOS 7.01
CHKDSK MS-DOS 6.2+, 0 keine Fehler auf Laufwerk
CCI Multiuser DOS 7.x 1 nur MDOS: Es gibt offene Dateien im
System, CHKDSK kann nicht arbeiten
255 Fehler auf Laufwerk
OS/2 2.0+ 0 alles ok
1 reserviert
2 reserviert
3 Benutzerabbruch
4 Abbruch wegen Fehler
5 reserviert
6 CHKDSK konnte das Dateisystem-
spezifische CHKDSK-Overlay nicht
ausführen
DEFRAG MS-DOS 6.2+, 0 Defragmentierung erfolgreich
PC-DOS 7 1 interner Fehler
2 keine freie Zuordnungseinheit
(mindestens eine wird benötigt)
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c>)
4 allgemeiner Fehler
5 Fehler beim Lesen einer Zuordnungs-
einheit
6 Fehler beim Schreiben einer
Zuordnungseinheit
7 Allokationsfehler aufgetreten,
bitte mit SCANDISK etc. korrigieren
8 Speicherfehler
9 Zu wenig Speicher
DELTREE MS-DOS 6.2+ 0 fehlerfrei
? sonst
DELWATCH Novell DOS 7, 0 normal
Caldera OpenDOS 7.01 >27 nur in Verbindung mit Option /MBL:
(DELWATCH 2.1) Entspricht, nach Subtraktion von
27 dem Wert der explizit mit /F:n
angegebenen oder implizit angenom-
menen Anzahl der maximal in der
Löschverfolgung hängenden Dateien
für das/die aktivierte(n) Lauf-
werk(e), d.h. ohne Angabe von /F:n
für Diskettenlaufwerke 47 (20
Dateien) oder für Festplatten-
laufwerke 227 (200 Dateien).
DISKCOMP MS-DOS 4.0+, 0 Disketten identisch
DR DOS 6.0, 1 Disketten verschieden oder
Novell DOS 7, bei MS-DOS 5.0, PC-DOS 7, DR DOS
Caldera OpenDOS 7.01, 6.0, Novell DOS 7 und Caldera
PC-DOS 7, OpenDOS auch: Vergleich nicht
OS/2 Warp 3 ausgeführt, ungültiges Laufwerk,
falsche Syntax
2 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
3 Hardware-Fehler, kein Vergleich
durchgeführt
4 Initialisierungsfehler, zu wenig
Speicher, Laufwerk oder Syntax
falsch
DISKCOPY MS-DOS 4.0+, 0 Kopieren erfolgreich beendet
Novell DOS 7, 1 Behebbarer Lese-/Schreibfehler,
Caldera OpenDOS 7.01, bei MS-DOS 5.0 auch: ungültiges
PC-DOS 7, Laufwerk, falsche Syntax
OS/2 Warp 3 2 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
3 Fataler Hardware-Fehler, kann
Quelle nicht lesen, Ziel nicht
formatieren
4 Initialisierungsfehler, zu wenig
Speicher, Laufwerk oder Syntax
falsch
DOSBOOK Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 31 Syntaxfehler
DPMI Novell DOS 7, 0 geänderter Zustand
Caldera OpenDOS 7.01 1 Aufruf ohne Parameter bei de-
aktiviertem DPMI, sonst wird
auch 0 zurückgeliefert
EAUTIL OS/2 2.0+ 0 ok
1 keine Dateien zur Sicherung
gefunden
4 Abbruch wegen Fehler
EDIT Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 Syntaxfehler
FASTOPEN MS-DOS 5.0+ 0 alles ok (immer bei Novel DOS 7 und
DR DOS 6.0, DR DOS 6.0 )
Novell DOS 7, 1 falscher Parameter (nicht bei
Caldera OpenDOS 7.01 DR DOS 6.0 und Novell DOS 7, da
dort FASTOPEN.COM/.EXE nur ein
Dummy ist)
FC Novell DOS 7, 0 normaler Ablauf, egal ob Dateien
Caldera OpenDOS 7.01 gleich oder ungleich sind, oder
Hilfeschirm
1 Datei(en) nicht gefunden oder
falsche Aufrufsyntax
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
FDISK Novell DOS 7, 0 normale Bearbeitung
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
FIND MS-DOS 5.0+ 0 alles ok,
bei MS-DOS 6.2 auch: mindestens
einmal gefunden
bei Novell DOS 7 und Caldera
OpenDOS 7.01 auch: keine Dateien zu
durchsuchen
1 MS-DOS: alles ok, aber nicht
gefunden
2 MS-DOS: falscher Parameter
31 Novell DOS 7: Benutzerabbruch
(<Ctrl>+<c> etc.), falsche Para-
meter oder kein Suchtext
FORMAT MS-DOS 4.0+, 0 Formatieren erfolgreich beendet
Novell DOS 7, 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
Caldera OpenDOS 7.01, 4 Fataler Fehler, Datenträger,
PC-DOS 7, falscher Name
OS/2 2.0+ 5 Antwort <N>ein auf die Frage, ob
Festplatte formatiert werden soll
6 OS/2 2.0+: FORMAT konnte das
Formatierprogramm für ein anderes
Dateisystem nicht finden
7 OS/2 2.0+: Laufwerk wird vom
Formatierprogramm für ein anderes
Dateisystem nicht unterstützt
GRAFTABL MS-DOS 4.0+, 0 erfolgreich geladen mit neuer Code-
OS/2 2.0+, seite, vorher war keine Codeseite
Novell DOS 7, geladen
Caldera OpenDOS 7.01 1 zuvor geladene Tabelle durch neue
ersetzt
2 MS-DOS 4.0+, Novell DOS: Datei-
fehler
OS/2 2.0+: Es lag keine geladene
Codeseite vor und es wurde auch
keine geladen
3 Parameter falsch, keine Aktion
4 DOS-Version falsch, keine Aktion
ISWINDOW OS/2 Warp 3 0 DOS-Session läuft im Vollbildmodus
1 DOS-Session läuft im Fenster
JOIN MS-DOS 5.0+ 0 alles ok
1 ungültiger Parameter
Novell DOS 7, 0 nie???
Caldera OpenDOS 7.01 1 Verzeichnis für JOIN nicht anlegbar
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
32 Ausgabe der JOIN-Zuordnungsliste
43 Fehler
255 erfolgreich Zuordnung hergestellt
KEYB MS-DOS 4.0+, 0 erfolgreich beendet
PC-DOS 7 1 Syntax ungültig, Zeichensatz
falsch, Tastencode falsch
2 falsche oder fehlende Tastatur-
definitionsdatei
3 Konnte Tastaturtabelle im resi-
denten Speicher nicht erzeugen
(angeblich nicht bei MS-DOS 5.0
und PC-DOS 7)
4 Fehler beim Ansprechen von CON:
5 Nötige Codeseite nicht bereit
6 Tabelle für Codeseite nicht in
residenter Tastaturtabelle gefunden
(angeblich nicht bei MS-DOS 5.0 und
PC-DOS 7)
7 DOS-Version falsch, keine Aktion
(angeblich nicht bei PC-DOS 7)
LABEL MS-DOS 5.0+ 0 erfolgreich
1 Laufwerk nicht vorhanden/ungültig
Novell DOS 7, 0 erfolgreich
Caldera OpenDOS 7.01 2 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 falscher Parameter, Laufwerk nicht
vorhanden/ungültig
MEMMAX Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
MODE MS-DOS 5.0+ 0 ok
1 falscher Parameter
MORE Novell DOS 7, 0 Hilfeschirm angezeigt
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
während der Eingabe (auch Eingabe-
umleitung).
255 Nach ordnungsgemäßem Ablauf, auch
im Falle eines Benutzerabbruchs
(<Ctrl>+<c>) während der Ausgabe
(auch bei Ausgabeumleitung).
MOVE MS-DOS 6.2+ 0 erfolgreich
1 nicht erfolgreich
NLSFUNC Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
OPENS CCI Multiuser DOS 7.x 0 Keine Dateien offen
3 Es gibt offene Dateien im System
RECOVER Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01, 1 OS/2 Warp 3: Es wurden keine zu
OS/2 2.0+ bearbeitenden Dateien gefunden
2 OS/2 Warp 3: Einige Dateien konnten
wegen eines Zugriffskonfliktes
nicht bearbeitet werden
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 OS/2 2.0+: Abbruch wegen eines
Fehlers
5 OS/2 2.0+: Lesen oder Schreiben
auf eine der FATs unmöglich
6 OS/2 2.0+: Ausführen einer RECOVER-
Version für das spezielle Datei-
system nicht möglich
REPLACE MS-DOS 4.0+, 0 erfolgreich beendet
PC-DOS 7, 1 OS/2 2.0+: Keine Dateien zum
OS/2 2.0+ Ersetzen gefunden
2 (Quell-)Datei nicht gefunden
OS/2 2.0+: Einige Dateien oder
Verzeichnisse konnten wegen Datei-
fehler nicht bearbeitet werden
3 Pfad nicht gefunden (bei PC-DOS 7
auch Quelldatei nicht gefunden)
4 OS/2 2.0+: Abbruch wegen eines
Fehlers
5 Zugriff (auf Quelldatei) verweigert
OS/2 Warp 3: Abhilfe mit Parameter
/R
8 Zu wenig Speicherplatz (evtl. nicht
bei OS/2 2.x)
11 Kommandozeilenfehler (evtl. nicht
bei OS/2 2.x)
15 Laufwerk ungültig (angeblich nicht
bei MS-DOS 5.0, evtl. nicht bei
OS/2 2.x)
RESTORE MS-DOS 4.0+, 0 Befehl erfolreich
DR DOS 6.0, 1 Keine Dateien zu restaurieren
CCI Multiuser DOS 7.x 2 Einige Dateien wegen Zugriffs-
Novell DOS 7, konflikt nicht restauriert (evtl.
Caldera OpenDOS 7.01, nicht bei PC-DOS 7)
PC-DOS 7, 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
OS/2 2.0+ 4 wegen anderem Fehler beendet,
Quelle enthält keine Sicherungs-
daten, Syntax falsch
SCANDISK MS-DOS 6.2+ 0 ok
1 falsche Syntax
2 Speicherüberlauf, interner Fehler
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 Logischer Laufwerkstest erfolg-
reich, aber Oberflächeanalyse nicht
(für alle Laufwerke) vollständig
durchgeführt bzw. abgebrochen,
sonst aber ok. Nicht, wenn Ober-
flächenanalyse vollständig umgangen
wurde.
254 Datenträgerfehler gefunden und
vollständig korrigiert
255 Datenträgerfehler gefunden, aber
nicht (vollständig) korrigiert
SETVER MS-DOS 4.0+, 0 Befehl erfolgreich
PC-DOS 7, 1 Befehlsoption ungültig
(Novell DOS 7, Novell DOS 7 und PC-DOS 7: un-
Caldera OpenDOS 7.01) gültige DOS-Version angegeben
2 Dateiname ungültig
3 Zu wenig Systemspeicher, um Befehl
auszuführen
4 Format der Versionsnummer ungültig
5 Eintrag in Versionstabelle nicht
gefunden
6 SETVER.EXE nicht gefunden
7 Laufwerk ungültig
8 Zu viele Kommandozeilenparameter
9 Fehlende Kommandozeilenparameter
10 Fehler beim Lesen von SETVER.EXE
11 SETVER.EXE beschädigt oder un-
brauchbar
12 SETVER.EXE nicht gefunden oder
(angeblich bei MS-DOS 6.2 und
PC-DOS 7) SETVER.EXE unterstützt
keine Versionstabelle
13 Zu wenig Platz in Versionstabelle
für neuen Eintrag
14 Fehler beim Schreiben von
SETVER.EXE
SORT Novell DOS 7, 0 alles ok
Caldera OpenDOS 7.01 1 wahrscheinlich nicht benutzt, da
SORT auch mit Dateien größer
64 KByte zurecht kommt
2 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 falscher Parameter
MS-DOS/PC-DOS 0 alles ok
1 Datei zu groß (größer 64 KByte)???
SUBST MS-DOS 5.0+, 0 ok
Novell DOS 7, 1 ungültiger Parameter
Caldera OpenDOS 7.01 Novell DOS 7: zuwenig Parameter
3..67 nur Novell DOS 7: Entspricht der
Länge des TRUENAMEs eines geänder-
ten SUBST-Laufwerks (bei diesen
Errorleveln könnte es sich um ein
äußerst praktisches Zufallsresultat
handeln).
SYS Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.),
kann Bootsektor nicht schreiben
4 Syntaxfehler
TOUCH Novell DOS 7, 0 ok, Hilfe
Caldera OpenDOS 7.01 31 kein Dateiname, Syntaxfehler,
TOUCH für einige Dateien fehlge-
schlagen
TREE Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 1 Syntaxfehler, Laufwerks-(zugriffs-)
fehler
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 Lesefehler (Diskette fehlt)
UNDELETE Novell DOS 7, 0 ok, keine Funktion???
Caldera OpenDOS 7.01 2 ???
31 Allgemeiner Fehler (Fehlercode xx),
z.B. Fehlercode 3 bei ungültigem
Zeitformat im /T: Parameter
UNFORMAT Novell DOS 7, 0 ok
Caldera OpenDOS 7.01 1 unzulässiges Laufwerk
3 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
4 Kann Laufwerk nicht lesen
(keine Diskette)
UNPACK OS/2 2.0+ 0 alles ok
1 Keine Dateien zum Entpacken ge-
funden
2 Einige Dateien oder Verzeichnisse
konnten wegen eines Dateifehlers
nicht bearbeitet werden
3 Benutzerabbruch
4 Abbruch wegen eines Fehlers
XCOPY MS-DOS 4.0+, 0 Befehl erfolgreich
Novell DOS 7, 1 Keine Dateien zu kopieren
Caldera OpenDOS 7.01, 2 Benutzerabbruch (<Ctrl>+<c> etc.)
PC-DOS 7, (wohl nicht bei PC-DOS 7)
OS/2 2.0+ OS/2 2.0: Einige Dateien oder Ver-
zeichnisse konnten wegen Datei-
fehler nicht bearbeitet werden
3 OS/2 2.0 und PC-DOS 7: Benutzer-
abbruch
4 Initialisierungsfehler, zu wenig
Speicher, ungültige Optionen,
Diskette voll, Datei/Pfad nicht
gefunden
5 Fehler bei INT24 beim Lesen/
Schreiben der Daten
4DOS (5.52a) setzt (undokumentiert) Errorlevel 255, wenn man interne
Kommandos mit <Ctrl>+<c> abbricht (evtl. nur während des Hilfeschirms).
VLMs von Netware/PNW (Novell DOS 7) lassen sich normalerweise auf-
grund der Dateiendung .VLM nicht starten. Trotzdem besitzen sie ein
erweitertes .EXE-Format. Benennt man sie in .EXE um und ruft sie auf,
liefert der integrierte Stub sofort Errorlevel 6 zurück (dies gilt
zumindest für alle VLMs, die mir bisher in die Quere gekommen sind).
---------------------------------------------------------------------------
8. Probleme mit Verzeichnisabfragen in Netzwerken:
==================================================
Unter DOS kann man - wie wenig bekannt - die Existenz eines Ver-
zeichnisses mit
IF EXIST path\nul ECHO Das Verzeichnis path\ existiert!
abfragen. Dies liegt daran, daß das Gerät NUL in jedem Verzeichnis
vorkommt - zumindest wenn die AVAILDEV Funktion auf 'laxe' Auslegung
geschaltet ist, was mit allen aktuellen DOS-Versionen der Fall (Nur
bei DOS 2.xx gab es die Möglichkeit, die Unix-Konvention \dev\ zu
forcieren). Unter Novell DOS 7 und DR DOS 6.0 kann (und sollte) man
stattdessen auch
IF DIREXIST path\ ECHO Das Verzeichnis path\ existiert!
schreiben, unter 4DOS/NDOS sind sowohl DIREXIST als auch
IF ISDIR path\ ECHO Das Verzeichnis path\ existiert!
erlaubt.
Leider funktioniert die erste Form (path\NUL) nicht (immer) in
NetWare-Netzlaufwerken (unabhängig von SHOWDOTS=ON in NET.CFG) und
späte Versionen von DR DOS 6.0 unterstützen diese Schreibweise auch
nicht in allen Situationen: Hier meldet die Abfrage immer die Existenz
des Verzeichnisses zurück, egal ob dies der Fall ist oder nicht. Man
kann hier entweder auf die Spezialkommandos DIREXIST oder ISDIR aus-
weichen muß (die aber MS-DOS COMMAND selbst in Version 6.22 noch nicht
kennt). Als einziger Ausweg, der leider auch nicht immer anwendbar ist,
gibt es eine BruteForce-Methode mit
IF EXIST path\*.* ECHO Verzeichnis existiert, da Dateien vorhanden!
um auf die Existenz einer beliebigen Datei in dem fraglichen Ver-
zeichnis zu testen (wenn das der Fall ist, ist natürlich auch das
Verzeichnis selbst vorhanden). Dies funktioniert allerdings nicht
mit leeren Verzeichnissen.
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9. FOR und die %%x Variablen:
=============================
Wie bekannt, müssen die Schleifenvariablen bei FOR mit verdoppeltem %
Zeichen benutzt werden. Sicherlich haben Sie sich auch schon einmal
gefragt, warum das so ist. Ein paar Überlegungen zu folgendem Beispiel,
das den Parameter BINGO verschlucken soll, führen zum Ergebnis:
...
FOR %%x IN (%1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9) DO IF "%%x"=="BINGO" SHIFT
...
- Wie sieht nachher der Inhalt der Variablen %1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9
aus?
- Werden bestimmte Variablen aus %1..%9 übersprungen, wenn ein Parameter
BINGO enthält? Mit anderen Worten: Aktualisiert FOR evtl. veränderte
Variablen bei jedem neuen Durchlauf oder wird der Kopf der FOR-An-
weisung PASCAL-konform nur einmal am Anfang bearbeitet, wodurch die
möglichen Implikationen auflösen?
Die Erklärung findet sich in der Art und Weise, wie COMMAND.COM eine
FOR-Anweisung textuell behandelt. Vor der Ausführung werden Variablen-
namen expandiert, d.h. intern liegt etwas vor, das zum Beispiel beim
Aufruf mit
%1 %2 %3 %4 %5
DUMMY1 DUMMY2 BINGO DUMMY3 DUMMY4
so aussieht:
FOR %x IN (DUMMY1 DUMMY2 BINGO DUMMY3 DUMMY4) DO IF "%x"=="BINGO" SHIFT
Diese Anweisung ist nun wieder eindeutig. Natürlich kann man dieses Ver-
halten auch bewußt ausnutzen...
---------------------------------------------------------------------------
10. SET und Umleitung:
======================
MS-DOS 6.xx und 7.0 (Windows95) haben einen Bug bei der Belegung von
Variablen mit SET, wenn man diese Zeile umleitet. In diesem Fall werden
Leerfelder nicht ignoriert.
SET test=123456789
IF NOT "123456789"=="%test%" ECHO Umgebung ist voll!
Funktioniert wunderbar, nicht aber:
SET test=123456789 > \dev\nul
IF NOT "123456789"=="%test%" ECHO Umgebung ist voll!
Wohl aber (Leerfelder vor '>' entfernen):
SET test=123456789> \dev\nul
IF NOT "123456789"=="%test%" ECHO Umgebung ist voll!
Novell DOS 7 COMMAND.COM und 4DOS/NDOS besitzen diesen Bug nicht.
In diesem Zusammenhang sei noch auf ein verwandtes Problem hingewiesen:
SET params=%1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9> \dev\nul
IF NOT "%params%"=="%1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9" ECHO Fehler!
In vielen Fällen wird (bei MS-DOS/PC-DOS COMMAND.COM und 4DOS/NDOS) die
Ausgabe "Fehler!" erscheinen, weil die Anzahl der in dem Variablenwert
enthaltenen Leerfelder mit der Anzahl der Parameter variiert. Derartige
Fehler kann man durch Einzelabfragen vermeiden.
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