Interview mit Facki

Webmaster von Facki's Homepage

© Thomas Antoni, Mai 2001

Besuchen Sie auch Fackis Homepage www.facki.de
Per E-Mail erreichen Sie Facki unter Proger@web.de
 
 






Vorwort von Thomas Antoni

Facki war seinerzeit im Januar 2000 einer der ersten Stammgäste auf meiner gerade neu entstandenen Homepage www.Antonis.de. Es entwickelte sich sofort ein reger E-Mail Austausch zwischen uns, der bis heute nicht abgerissen ist. So erfuhr ich immer brandheiß alles über Fackis Programmier-Projekte - vom QBasic-Spiel "Farmer" bis zu seinen ersten Gehversuchen in Delphi.

Was mich an "Farmer" besonders fasziniert, ist der selten anzutreffenden Ansatz, alle Grafiken inklusive der animierten Spielfiguren (so genannte "Sprites") als Vektorgrafiken zu gestalten. So bestehen denn auch die knuffigen Männchen in Farmer aus dutzenden von Linien, Kästen, Kreisen und Ellipsen. Und man glaubt es nicht: Das funktioniert hervorragend ! Ich wünsche Facki viel Erfolg bei der Fertigstellung von Farmer.


Interview

Thomas: Facki, wie ist Dein richtiger Name?
Facki: Mein richtiger Name ist Christian Fackroth.

Thomas: Wie alt bist Du und wo wohnst Du?
Facki: Ich bin 18 Jahre alt und wohne in Dalchau, einem kleinen Dorf in der Nähe von Magdeburg.

Thomas: Was machst Du ausbildungs- bzw. berufsmäßig?
Facki: Ich gehe in die 12. Klasse des Laurentinum in Loburg.

Thomas: Was erwartet den Besucher auf Deiner Webseite?
Facki: Auf meiner Webseite soll dem Besucher Informationen für Einsteiger und Fortgeschrittene in Sachen QBasic und Delphi geboten werden. Das Ziel dabei ist, dass selbst jemand, der noch nie etwas von Programmieren gehört hat, sofort damit anfangen kann.

Thomas: Wie sieht Dein Webdesign-Konzept aus?
Facki: Einfaches HTML, wenig Bilder wegen der Ladezeiten. Am meisten will ich Wert darauf legen, dass der Inhalt stimmt!

Thomas: Wie war Dein Werdegang als Programmierer?
Facki: Ich habe vor ca. 2 Jahren mit QBasic 1.1 angefangen, da es kostenlos auf der Windows CD mitgeliefert wurde und ich meinen ersten PC bekam. Ich hatte schnell Anfangserfolge und wurde immer besser. Ich habe fast alles hinbekommen, was ich mir vornahm. Dann bekamen wir in der Schule Turbo Pascal als Programmiersprache, und ich merkte, dass für mich QBasic besser geeignet war als Turbo Pascal, da es mit dieser Sprache schwieriger ist, Spiele zu programmieren; die Spieleprogrammierung war nämlich von Anfang an mein eigentliches Ziel. Ich fand aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen und daher kaum Probleme mit dieser Programmiersprache.

In diesem Schuljahr haben wir mit Delphi begonnen, und ich fand schnell heraus, dass Delphi eine sehr tolle Programmiersprache ist und habe dann für einen Lehrer unserer Schule ein Delphi-Programm auf seinen Wunsch hin geschrieben. Jetzt arbeite ich wie folgt: Spiele oder grobe Versuche führe ich in QBasic durch, und Anwendungen schreibe ich in Delphi. Trotzdem bleibt QBasic meine Lieblingsprogrammiersprache, am meisten nerven die Beschränkungen, wie die 160 kB Speichergrenze und das unbequeme Laden von Musik und Bildern.

Thomas: Sag doch mal ein paar Worte zu Deinen QBasic Programmen.
Facki: Ich habe bis jetzt drei Spiele geschrieben: Ship, Werner1 und Werner2 - in dieser Reihenfolge. Alle drei werden demnächst auf www.facki.de zum Downloaden bereitstehen. Es sind Spiele, die eigentlich ziemlich einfach programmiert worden sind, aber es war ja auch nur der Anfang. 2 weitere Spiele habe ich noch angefangen, aber nie beendet. Die Krönung soll "Farmer" werden, aber bis dahin sind noch viele Probleme zu überwinden.

Thomas: Was hattest Du eigentlich für besondere Programmierprobleme bei "Farmer", und was hast Du dort gelernt?
Facki: Probleme hatte ich mit folgendem: Das Wetter darstellen, Gegner programmieren, gute Steuerung, Grafik, aber hauptsächlich das Wachstum der Pflanzen, sowie die Zeit im Spiel, wenn es Nacht wird usw.!

Gelernt habe ich dabei: Vektorgrafik ist besser als viele denken, aber macht ein Haufen Arbeit. In der Endversion werden die Grafiken, bis auf wenige Ausnahmen in externe Dateien ausgelagert sein - wegen der 160 kB Grenze! Dann lernte ich, schlanke Spiele zu schreiben und die Resourcen in QBasic besser zu nutzen, als jemals zuvor in meinen Programmen!

Thomas: In welchen Sprachen programmierst Du?
Facki: Vorzugsweise programmiere ich in QBasic, Turbo Pascal und Delphi, gelegentlich bzw. oberflächlich in Visual Basic, C, Javascript und HTML.

Thomas: Was macht Turbo Pascal so schwierig im Vergleich zu QBasic?
Facki: Gute Frage! Was soll ich dazu sagen? Zum einen ist bei Turbo Pascal eine strenge Variablendeklaration erforderlich. Man muss wirklich jede Variable im Kopf der Prozedur bzw. des Hauptprogrammes deklararieren, auch wenn man eine Variable nur mal kurz zum Testen braucht. Was sich für Spiele negativ auswirkt ist, dass man Grafikbildschirm und Textbildschirm nicht gemeinsam benutzen kann. Um den Grafikbildschirm aufzurufen, ist wesentlich mehr Aufwand zu treiben, als es in QBasic der Fall ist. Textbefehle funktionieren nicht im Grafikbildschirm in der gewohnten Form. Man muss jede Menge Bibliotheken einbinden, selbst dann, wenn man nur z.B. den Bildschirm löschen will.

Ein weiterer Nachteil ist die z.T. kompliziertere Syntax, die auch zu umfangreicheren Programmen führt. Und dann noch ein Unterschied: Was man bei der Spielprogrammierung vermisst, ist eine Funktionalität, die mit dem Befehl POINT in QBasic vergleichbar ist.

Aber andererseits hat TP auch Vorteile: Es ist um einiges schneller als QBasic und hat eine wesentlich sauberere Syntax. Deswegen fördert diese Programmiersprache einen gut strukturierten Programmierstil, ähnlich wie C.

Fazit: Die Stärken von Turbo Pascal liegen in der Behandlung mathematischer Probleme. Spiele und Ähnliches ist mit TP zwar möglich, aber meiner Meinung nach wesentlich komplexer zu bewältigen, als das in QBasic der Fall ist!

Thomas: Kannst Du einige Worte zu Deinen momentanen Projekten sagen?
Facki: Ich arbeite an "Farmer" - ein Spiel, das ein Adventure, ein Rätselspiel und eine Simulation vereinen soll. Demnächst werden auch einige Screenshots auf www.facki.de zu sehen sein. Aber meine Website ist erst am Anfang, da mir momentan die Zeit fehlt, großartige Fortschritte zu machen. Farmer soll ein richtig gutes Spiel werden, das möglichst komplett unter QBasic 1.1 ablauffähig sein wird. Daher verzichtet es auf Sprites im Pixelformat und auf Bibliotheken! Zwei Klassenkameraden helfen mir dabei, hauptsächlich bei der Grafik! Ihr könnt gerne mal Nico's Homepage anschauen unter www.mafuba.de!

Thomas: Was rätst Du einem QB-Programmierer, der sein Game netzwerkfähig machen will, z.B. über TCP/IP oder IPX?
Facki: Er soll es probieren, aber ich denke, Windows Programmiersprachen sind dafür besser geeignet! Ich persönlich habe damit noch nichts machen wollen, also kann ich nichts Detailiertes dazu sagen!

Thomas: Wie siehst Du die Zukunft von QBasic, QuickBasic und MS-DOS?
Facki: Ich sehe die Zukunft von QBasic und deren verwandte DOS Sprachen nicht so schlecht, wie es immer dargestellt wird! Denn es ist eine ideale Programmiersprache für Neulinge und zudem überall kostenlos downloadbar. Was DOS betrifft, denke ich, dass es uns noch einige Zeit erhalten bleibt, da die Windows Oberflächen im Grunde nur graphische Benutzeroberflächen sind. Aber was Microsoft daraus macht, steht auf einen anderen Blatt. Solange DOS verbreitet ist, sollte man ruhig mit DOS Programmiersprachen arbeiten, denn was man dort lernt, kann man auch nach dem Umstieg auf eine Windows - Programmiersprache garantiert bestens brauchen.

Thomas: Auf welche Windows-Programmiersprache sollte ein QB-Fan aufsteigen a) wenn er nur hobbymäßig programmieren will bzw. b) wenn er einen IT-Beruf anstrebt?
Facki: Zu a): für Spiele: BlitzBasic, für Anwendungen: Visual Basic oder Delphi.
Zu b): für Spiele: C++,C + OpenGL, für Anwendungen: Visual C++, Visual Basic oder Delphi. Begründung: Der Trend bei der Anwendungsprogrammierung geht weg von C, C++, da neuere Programmiersprachen genauso leistungsfähig oder sogar schon besser sind. Schaut man sich um, dann sieht man, dass immer mehr Programmierer mit Erfahrung in Delphi gesucht werden. Zwar hat C++ noch die Führung, aber ich denke, Delphi wird mindestens gleichwertig werden. Visual Basic mag ich persönlich nicht so. Aber ich denke, weil es von Microsoft kommt und auch ziemlich beliebt ist, ist es nicht verkehrt dieses Programmiersprache zu beherrschen!

Thomas: Was missfällt Dir denn an Visual Basic?
Facki: Visual Basic braucht zuviele Hilfsdateien, hauptsächlich jede Menge DLLs. Und diese müllen die Festplatte nur zusätzlich zu. Das braucht man doch eigentlich nicht! Zudem muss man Programme die man weitergibt, regelrecht installieren und bekommt diese auch nicht mehr vollständig deinstalliert! Erstellte Programme lassen sich schwer weitergeben, weil die Dateien einfach zu groß sind, das nervt!

Thomas: Was rätst Du einem QBasic Spiele-Programmierer, der Animationen, Sound und Mausbedienung in seine Spiele und sonstigen Programme hineinbringen will?
Facki: Einen Sprite-Editor benutzen, eine Soundroutine aus dem Internet downloaden und benutzen und eine Mausroutine aus dem Internet benutzen. Meine Empfehlung: Für Sound die ds4qb2.zip von www.master-creating.de, für die Maus: auf www.antonis.de schauen. Bezüglich Sprites: Am besten selbst einiges selbst ausprobieren, ansonsten auf www.master-creating.de. Dort ist ein ziemlich guter Sprite-Editor zu finden!

Thomas: Wie schafft man sich den nötigen freien Speicherplatz für seine Spiele und überwindet die für QBasic geltende 160 KB Grenze für die max. Länge von Code und Daten?
Facki: Ich würde das Programm in mehrere kleinere aufspalten und so auf mehrere .BAS-Dateien verteilen! Dann eventuell möglichst viele Daten extern ablegen und im Programm bei Bedarf 'reinladen!

Thomas: Welche weiteren Ratschläge kannst Du einem QBasic Einsteiger geben?
Facki: Niemals aufgeben, wenn etwas nicht klappt oder QBasic zu langsam scheint. Es gibt immer eine Möglichkeit, Geschwindigkeit herauszuholen! Last euch nicht beschwatzen mit Sprüchen wie z.B. "C++ oder C sind eh die besten Programmiersprachen". Diese Leute, sofern sie C oder C++ nicht schon lange programmieren, schaffen nicht, das zu programmieren, was ihr mit QBasic hinbekommt!

Thomas: Spiele für Linux - denktst Du über sowas nach?
Facki: Ich habe von Kylix gehört, das ist Delphi für Linux. Aber ich denke derzeit darüber nicht nach, weil Windows bzw. DOS am weitesten verbreitet sind.

Thomas: Spieleprogrammierung in VB oder Delphi - macht das Sinn?
Facki: NEIN, das macht derzeit keinen Sinn. Ich selbst habe schon versucht, 2 Spiele in Delphi zu schreiben, und das hat überhaupt nicht so geklappt, wie ich mir es vorgestellt habe. Und bis zur Version 6 von Visual Basic macht das auch gar keinen Sinn. Ich weiß nicht, was die Version 7 bieten wird; ich habe gehört, dass Microsoft kund getan hat, dass es damit möglich sein soll. Auf den ersten Blick scheint es möglich zu sein, mit diesen Sprachen Spiele zu schreiben. Aber wenn man dann wirklich anfängt, gibt es Probleme über Probleme, glaubt mir. Es ist prinzipiell zwar möglich, aber bei weitem nicht so einfach, wie in QBasic.

Thomas: Was hast Du für Zukunftsprojekte?
Facki: "Farmer" zu Ende schreiben und dann eventuell noch ein neues Spiel in QBasic. Sowie einige Delphi Projekte, aber darüber denke ich erst genauer nach, wenn ich Farmer fertig programmiert habe, und das dauert noch eine Weile.

Thomas: Wie willst Du Dich beruflich entwickeln?
Facki: Ich habe zwei Dinge die ich gerne machen würde, entweder etwas in Richtung Informatik oder etwas in Richtung Physik studieren. Mein Herz schlägt für Informatik, aber mein Kopf sagt Physik. Auf jeden Fall werde ich weiterhin programmieren, denn das ist mit das Schönste auf der Welt, seine Erfolge anzusehen.

Thomas: Warum hört man so wenig von PowerBasic und VB-DOS - im Vergleich zu QuickBasic?
Facki: Diese Sprachen sind nicht kostenlos, und dadurch wurden sie nicht besonders gut verbreitet.

Thomas: Hast Du noch andere Hobbies außer Programmieren?
Facki: Motorrad fahren, habe eine 600 ccm Suzuki Bandit, und ich treffe mich gern mit Freunden.

Thomas: Was macht Facki privat?
Facki: Zur Disko gehen, Motorrad fahren, ins Kino gehen, Go-Kart fahren und mit Freunden Dinge unternehmen.

Thomas: Vielen Dank Facki für die höchst aufschlussreichen Antworten. Willst Du noch einen Abschiedsgruß an den Leser richten und etwas von Deinen Erfahrungen als Programmierer und Mensch weitergeben?
Facki: Glaubt mir: Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Erst bei genauerem Hinschauen entdeckt man die Wahrheit. So ist es auch bei vielen objektorientierten Programmiersprachen. Weiterhin viel Spaß beim Programmieren, und genießt Euer Leben!

Thomas: Danke Facki für das interessante Interview! Ich bin überzeugt, dass der Leser jetzt erstmal voller Neugier Deine Seite www.facki.de ansurfen wird.





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