Interview mit Pawel

Webmaster von PKWORLD, einer der besten deutschen QBasic- und Visual-Basic-Seiten

© Thomas Antoni, März 2001

Besuchen Sie auch Pawels Homepage PKWORLD
Per E-Mail erreichen Sie Pawel unter info@pkworld.de
 
 






Vorwort von Thomas Antoni

Mit Pawel lernen Sie einen jungen Programmierer kennen, der bereits an mehren "Judend Forscht" Wettbewerben mit großem Erfolg teilnahm. Pawel nimmt zwar nur wenige ausgesuchte Projekte in Angriff, führt diese aber immer mit Verbissenheit und einem fast unheimlichen Perfektionismus zum Erfolg. Davon können sich einige heißblütige Programmier-"Teufel" mal 'ne Scheibe abschneiden, die tausend Projekte beginnen, aber nichts richtig zuendeführen :-)) Den Hang, alles perfekt zu machen, erkennt auch man sofort, wenn man Pawels blitzsauber designte Homepage betritt.

Mit Pawel verbindet mich seit über einem Jahr ein gemeinsames Projekt, nämlich der "QB-Expert". Das ist der Arbeitstitel für eine riesige FAQ-Sammlung mit über 250 häufig zu QBasic gestellten Fragen und deren Antworten. Der QB-Expert soll etwa Mitte 2001 auf unseren beiden Homepages erscheinen.

In dem folgenden Interview, das Pawel mir gewährt hat, erfahren Sie mehr über seine Projekte und Ideen.




Thomas: Pawel, wie alt bist Du und wo wohnst Du?
Pawel: Ich bin ich 18 und wohne in Hamburg.

Thomas: Was machst Du ausbildungs- bzw. berufsmäßig?
Pawel: Ich bin Schüler auf einem Gymnasium und besuche die 12 Klasse.

Thomas: Was erwartet den Besucher auf Deiner Webseite?
Pawel: VB, QB, Webdesign, ActiveX, eigene Software, verschiedene Foren zu diesen Themen sowie einige hochkarätige Downloads.

Thomas: Wie sieht Dein Webdesign-Konzept aus?
Pawel: Die Seite muss einen ansprechenden Design haben und auf jeden Fall eine eigene DE-Domain.

Thomas: Wie war Dein Werdegang als Programmierer?
Pawel: Ich habe früher (vor etwa 2 Jahren) im Bereich Elektronik und Technik gebastelt, selbst Schaltungen entwickelt und auch eigene Platinenentwürfe geätzt. 1998 wurde ich Landessieger bei "Jugend Forscht" im Fachgebiet Technik, für den Bau einer Fahrradalarmanlage mit einem neuartigen optoelektronischen Neigungsschalter. Für den Neigungsschalter habe ich übrigens ein Patent eingetragen bekommen. Beim deutschen Patentamt können die Dokumente online bestellt werden.

Als Landessieger durfte ich am Bundeswettbewerb "Jugend Forscht" teilnehmen und gewann dort einen Sonderpreis für besondere Leistungen im Fachgebiet Technik. Mit dem Preisgeld konnte ich mir einen Computer leisten, und plötzlich hatte ich völlig neue Möglichkeiten, meine Ideen umzusetzen: So musste ich nur eine kurze Schleife in QB schreiben, um einen Lauflicht auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen statt an einer Schaltung stundenlang zu basteln... (QB hat mir übrigens ein ahnunsloser Opa vorgeschlagen - ein alter Elektroniker, der außer QB nichts kannte :-)

Thomas: Oops Pawel, Ich hoffe, Du siehst in mir mit meinen 54 Jahren nicht auch einen "alten Opa" :-) . Sag doch mal ein paar Worte zu Deinen QBasic-Programmen.
Pawel: Mein erstes Softwareprojekt war ein Vokabeltrainer. Als nächstes kam dann NFSMANIP - ein Fahrzeugmanipulator für Need For Speed 3. Damit konnte man über ein relativ bequemes Menü Polizeifahrzeuge austauschen, um das Spiel damit leichter oder schwerer zu machen.

Von Anfang an legte ich sehr großen Wert auf Bedienung und Aussehen der Programmoberflächen, und der Befehl INPUT war mein größter Feind: Man kann bei INPUT die maximale Eingabelänge nicht festlegen. Bei Eingabe längerer Texte wird einfach der Bildschirminhalt überschrieben. Das wirkt unprofessionell und gab mir den Anstoß zur Programierung einer eigenen Eingaberoutine. Im Laufe eines Jahres habe ich mein EditLine verbessert und weiterentwickelt. Heute ist das vielleicht die beste Eingaberoutine der Welt, die jemals in QBASIC programiert wurde, denn sie unterstützt alle Funktionen, die aus einem Eingabefeld unter Windows bekannt sind... Ihr müsst EditLine einfach mal ausprobieren. EditLine steht im QBasic-Bereich von PKWORLD zum Download zur Verfügung.

Thomas: In welchen Sprachen programmierst Du?
Pawel: VB, QB, JavaScript, HTML, Perl und JAVA.

Thomas: Kannst Du einige Worte zu Deinen momentanen Projekten sagen?
Pawel: Mein aktuelles "Jugend Forscht" - Projekt hat die Grafikbearbeitung zum Thema. Es geht darum, die Funktion des Farbsystems im Computer zu untersuchen und Formeln für verschiedene Grafikeffekte aufzustellen. Meine Erfahrungen habe ich in drei Softwareprojekte umgesetzt.

Zwei dieser Projekte sind Steuerelemente, die ich mit Visual Basic 5 entwickelt habe. Sie können von anderen Programmiersprachen, wie C++ oder Delphi unter Win32 genutzt werden. pkGradientControl ist ein Objektcontainer mit einem Farbverlauf im Hintergrund. pkColorControl ist ein multifunktionaler Farbauswahldialog, bei dem die Farbe in vielen Formaten eingegeben werden kann. Die Komponenten stehen auf meiner Homepage und vielen anderen Downloadarchiven kostenlos zur Verfügung.

Das dritte Softwareprojekt im Rahmen von "Jugend Forscht" ist TextGradient. Mit diesem Service ist es möglich, Texte mit Farbverlauf für die eigene Homepage online zu erstellen. Das Projekt wird online zur Verfügung stehen; der Wettbewerb findet 26-27. März 2001 statt. [Mehr Infos bei www.jugend-forscht.de]

Ein weiteres Projekt ist der Bundeswettbewerb Informatik. Die erste Runde habe ich bereits geschafft. Die Aufgaben der zweiten Runde sind viel schwieriger. Der Abgabetermin ist der 23. April und ich habe immer noch keine der 3 Aufgaben vollständig gelöst! Die Lösungen der Aufgaben für die erste Runde mit Dokumentation und Quellcode stehen auf meiner Homepage zum Download bereit, und zwar unter
[ www.pkworld.de > Visual Basic > Programme > Bundeswettbewerb Informatik ]
[Mehr Infos zum Bundeswettbewerb Informatik erhält man unter www.bwinf.de]

Thomas: Was rätst Du einem QB-Programmierer, der aus seinem Programm heraus aufs Internet zugreifen will, z.B. E-Mails versenden will?
Pawel: Der soll es vergessen und auf VB umsteigen!

Thomas: Wie siehst Du die Zukunft von QBasic, QuickBasic und MS-DOS?
Pawel: Sicherlich wird QBasic als Einstiegssprache weiter leben. Es ist leicht zu erlernen und der QuickBasic-Compiler ist kostenlos im Internet verfügbar. Aber als Entwicklungstool für ernsthafte Software wird es schon lange nicht mehr verwendet.

Thomas: Auf welche Windows-Programmiersprache sollte ein QB-Fan aufsteigen a) wenn er nur hobbymäßig programmieren will bzw. b) wenn er einen IT-Beruf anstrebt?
Pawel: Einem Programmierer mit Erfahrungen in QB ist es sicherlich am leichtesten, auf VB umzusteigen. Jede Programmiersprache ist für irgendwelche Aufgaben optimiert. So ist Visual Basic bestens zur Programmierung von Büroanwendungen geeignet. C++ dagegen zur Entwicklung von Systemtools, Hardwaretreibern oder ganzer Betriebssysteme.

Thomas: Was rätst Du einem QBasic-Spiele-Programmierer, der Animationen und Sound in seine Spiele hineinbringen will?
Pawel: Der soll auf VB umsteigen!

Thomas: Wie schafft man sich den nötigen freien Speicherplatz für seine Spiele und überwindet die für QBasic geltende 160 KB Grenze für die max. Länge von Code und Daten?
Pawel: Man könnte das Programm auf mehrere Dateien aufteilen und sie später mit dem Befehl CHAIN untereinander aufrufen. Die Variablen, die mit COMMON deklariert wurden, behalten ihre Werte Programmübergreifend bei.

Thomas: Welche weiteren Ratschläge kannst Du einem QBasic- Einsteiger geben?
Pawel: Wenn er einen guten Rechner hat, soll er gleich mit VB anfangen.

Thomas: Spieleprogrammierung in VB oder Delphi - macht das Sinn?
Pawel: Auf jeden Fall! Seit VB5 gibt es sehr gute Möglichkteiten Spiele auf DirectX und OpenGL Basis zu entwickeln. Delphi und C++ bieten diese Möglichkeiten auch. Die Spiele von großen Softwarekonzernen wurden alle mit C++ oder eigenen Programmiersprachen entwickelt.

Thomas: Was hast Du für Zukunftsprojekte?
Pawel: Aufbau einer dynamischen Seite auf Perl-Basis.

Thomas: Wie willst Du Dich beruflich entwickeln?
Pawel: In Zukunft möchte ich mit künstlicher Intelligenz arbeiten (was mich heute besonders fasziniert, ist die Entwicklung eines selbstfahrenden Autos).

Thomas: Warum hört man so wenig von PowerBasic und VB-DOS - im Vergleich zu QuickBasic?
Pawel: Die Erklärung ist sehr einfach: diese Compiler wurden nie als Freeware angeboten.

Thomas: Was macht PK so privat?
Pawel: Ich sehe gern Actionfilme und überlege mir, wie die Spezialeffekte technisch realisiert werden konnten. Auch bei modernen Filmen mit vielen Computeranimation, wie "Matrix", kann man nicht einfach sagen, der Film wurde mit Computer animiert, denn in den meisten Fällen werden Aufnahmen aus dem realen Leben so kombiniert und so überarbeitet, dass eindrucksvolle Actionszenen entstehen ...

Ich schaue mir außerdem gerne sämtliche Wissenschaftssendungen im Fernsehen an wie "Galileo", "Welt der Wunder", "Planetopia" oder "Nano" ...

Thomas: Vielen Dank Pawel für Deine höchst aufschlussreichen Antworten. Willst Du noch einen Abschiedsgruß an den Leser richten?
Pawel: Wenn man ein Softwareprojekt startet, muss man sich erst gründlich überlegen, was das eigentliche Ziel ist und nicht einfach drauf los zu programmieren und schauen was sich da ergibt! Es ist auch sinnvoll sich erst zu informieren, was andere auf dem Gebiet geschaffen haben, denn in der Softwarewelt ist es heute sehr schwer etwas völlig Neues zu erfinden. In den meisten Fällen kann man nur eine bessere Implementation schaffen. Wenn man eine Freeware programmiert, sollte man sie sehr gründlich mit verschiedenen Systemeinstellungen und auf verschiedenen Rechnern prüfen, denn die Bugs werden in den meisten Fällen nicht gemeldet. Ist die Software fehlerhaft, sucht sich der Benutzer einfach ein anders Programm. Man darf auf keinen Fall denken, dass bei kostenloser Software der Benutzer keinen Anspruch auf Qualität hat! Dasselbe gilt auch für die Webseiten.

Thomas: Danke Pawel für das interessante Interview! Ich bin überzeugt, dass der Leser jetzt erstmal mit großer Neugier auf Deine sehr sehenswerte Seite PKWORLD stürzen wird.




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