Interview mit Urs Langmeier

Webmaster von LaoSoft

© Thomas Antoni, April 2001

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Per E-Mail erreichen Sie Urs unter urs_langmeier@hotmail.com
 
 






Vorwort von Thomas Antoni

Urs kenne ich schon lange. Wir haben oft bezüglich seines grafischen Betriebssystems LaOS korrepondiert. LaOS ist ein atemberaubend gutes, vollständig in QuickBasic programmiertes "GUI" (Graphic User Interface) mit vielen intergrierten, sauber programmierten Standardanwendungen und Spielen.

GUI-Programmierer sind ja eine ganz besondere Sorte von Menschen, die oft - völlig zu Unrecht - belächelt und angefeindet werden. Wer mehr über Urs' grafischen Betriebssystemaufsatz LaOS und über Urs' Beweggründe, sich auf ein solches "Monsterprojekt" einzulassen, wissen möchte, dem sei die Lektüre des auf Antonis.de erschienenen Artikels Programmierung grafischer Betriebssysteme in QuickBasic wärmstens empfohlen.




Thomas: Urs, Wie alt bist Du und wo wohnst Du?
Urs: Ich bin im Moment 19 Jahre alt und am 7. Juli 1981 in Zürich (Schweiz) geboren. Ich wohne in einem Städtchen in der Nähe von Zürich.

Foto von Urs

Foto von Urs

Thomas: Was machst Du ausbildungs- bzw. berufsmäßig?
Urs: Ich bin Verkäufer in einem Radio/TV- und Haushalt-Geschäft. Neben der Arbeit mache ich momentan noch eine Ausbildung als PC/Lan-Supporter, die ein Jahr dauert.

Thomas: Wie sieht Dein Webdesign-Konzept aus?
Urs: Ich steh' auf angenehmes Design. Das heisst: Die Seite muss angenehm zu lesen und auch leicht in der Bedienung sein - Text und Bild in gutem Verhältnis. Die Webseite muss einheitlich im Design und im Stil sein. Ich verzichte bewusst auf Java, Java-Script und Flash. Ich finde, auf den Inhalt kommt's an; denn zuviele Gigis nerven nur, und lenken den Surfer zudem vom eigentlichen Inhalt ab.

Thomas: "Gigis" - das ist ja wieder einer Deiner putzigen schwietzer Begriffe - was kann man sich darunter vorstellen?
Urs: Das ist der schweizerdeutsche Ausdruck für störende Kleinigkeiten; in unserem Zusammenhang zum Beispiel: JavaScript Animationen (fliegende Buchstaben und so), Soundeffekte auf der Homepage, etc...

Thomas: Wie war Dein Werdegang als Programmierer?
Urs: Ich traute mich wegen meiner Mutter nicht, meine Kollegen zu treffen. Ich hockte daheim und bastelte viele Sachen. Das regte meine Mutter auf. Trotz meines grossen Widerwillens zwang sie mich mit 15, einen Computer (286-er) zu benutzen. Sie stellte mir einfach einen hin. Ich fragte einen Kollegen in der Schule, wie man eigentlich programmieren kann. Er sagte mir, ich solle mal "QBasic" eingeben. Und ich fing an, die ganze Zeit zu programmieren. Mein Vater sagte immer: Du solltest mal in Windows programmieren. Dann schenkte er mir VisualBasic. Und ich proggte ein bisschen VB. Aber QBasic ist halt immer noch meine geliebte Heimat, auch wenn ich nicht mehr dort wohne.

Thomas: Sag doch mal ein paar Worte zu Deinen QBasic-Programmen.
Urs: Alle Programme und Spiele, die ich von mir veröffentlicht habe, zeichnen sich durch Stabilität und Zweckdienlichkeit aus. Meine Programme beinhalten zudem keine Funktionen, die nur halb funktionieren. Auch auf das Design achte ich immer sehr in meinen Programmen.

Thomas: Willst Du noch ein Paar Worte zu LaOS, Deiner in QB programmierten grafischen Betriebssystem-Oberfläche sagen, die noch nicht in Deinem OSses-Artikel auf Antonis.de stehen? Mich würde z.B. die Etnstehungsgeschichte von LaOS sehr interessieren.
Urs: Die Entwicklungszeit von LaOS betrug 2 Jahre bis zur Version 5. Ich war damals in der Lebensmittelverkäufer-Lehre und hockte jede freie Minute an LaOS, bis spät in die Nacht hinein. Meine Kollegen wollten immer neuere Versionen, und immer mehr Spiele und Programme für LaOS. Das war meine Motivation, und ich brachte ihnen immer wieder neue Disketten. Damals hatte ich noch kein Internet. Es hat mir auch kein anderer Programmierer geholfen bei LaOS. Die einzige Prozedur, die mir ein Kumpel aus dem Internet geholt hat, war die Mausroutine für QuickDraw 2000. Noch was: Ich wurde des öfteren fertig gemacht, mein LaOS liefe nur so stabil weil es keine Maussteuerung hätte. Das will ich mal dementieren, denn was hat die Maussteuerung damit zu tun? Als Beweis dafür, dass das nicht stimmt, sollte man mal mein QuickDraw 2000 herunterladen; das ist auch mit Maussteuerung und läuft trotzdem stabil. QuickDraw 2000 steht ebenso wie LaOS selbst auf der LaoSoft-Homepage zur Verfügung.

Thomas: Gab es vor und neben LaOS noch andere Programmierprojekte?
Urs: Vor LaOS habe ich einige eigenständige Programme gemacht. Als ich aber LaOS hatte, schrieb ich nur noch Programme für LaOS. Ich meine, du musst sehen, wenn man LaOS hört, sind das eigentlich etwa 20 eigene Programme und Spiele. Denkt bitte auch an Tetris, Fluggs und Wurmwelt - Die vorinstallierten LaOS-Spiele sind die Ergebnisse meiner ersten Programmierzeit. Als ich natürlich LaOS hatte, konnte ich immer effizienter programmieren und deshalb so grosse Projekte realisieren. Ich hatte ein LaOS-Projekt, das ich bis jetzt noch nicht veröffentlicht habe, nämlich ein Animationsprogramm (auch übrigens mit Maussteuerung). Ich wollte es eigentlich für LaOS 6 aufbewahren, aber dann hatte ich plötzlich die Lust am Programmieren verloren. Vielleicht packt es mich ja noch einmal, und ich erstelle noch 'ne neue Version. Weiss ich aber noch nicht so genau.

Thomas: In welchen Sprachen programmierst Du?
Urs: Heute nur noch selten, wenn ich grad mal was brauche: In QBasic und VisualBasic.

Thomas: Auf welche Windows-Programmiersprache sollte ein QB-Fan aufsteigen a) wenn er nur hobbymäßig programmieren will bzw. b) wenn er einen IT-Beruf anstrebt?
Urs: Die a)-Programmierer auf Visual Basic und die b)-Programmierer auf Delphi oder Java

Thomas: Wie schafft man sich den nötigen freien Speicherplatz für seine Spiele und überwindet die für QBasic geltende 160 KB Grenze für die max. Länge von Code und Daten?
Urs: Zum einen Daten auf Festplatte auslagern und zum anderen Begleitdateien (Levels usw.) dynamisch nachladen.

Thomas: Welche weiteren Ratschläge kannst Du einem QBasic- Einsteiger geben?
Urs: Nicht zuviele Beispiele abschreiben, sondern selber forschen!!! Erstens ist dann die Motivation grösser, und zweitens bleiben einem die Befehle besser im Gedächtnis.

Thomas: Wie willst Du Dich beruflich entwickeln?
Urs: Wenn ich das selbst wüsste! Irgendwie tendiere ich zu einem IT-Beruf und mache momentan auch eine entsprechende Zusatzausbildung (siehe oben). Andererseits habe noch nie in der IT-Branche gearbeitet, und kann mir deshalb gar nicht vorstellen, wie es dort so abläuft, und ob mir das gefallen wird oder nicht. Die Zeit wird's zeigen.

Thomas: Hast Du noch andere Hobbies außer Programmieren?
Urs: Tanzen, Freunde treffen, Ausgang. Außerdem bin ein begeisterter Anhänger der Dreamcast-Konsole, und spiele hin und wieder mal ein Dreamcastspiel, wenn's mir langweilig ist. Am liebsten spiele ich Crazy Taxi.

Thomas: Was macht Urs privat?
Urs: Ich bin momentan intensiv am Arbeiten für meine schweizerische Kontakt-Seite www.ichmagdich.ch. Meine Freundin habe ich aber nicht durch die Kontaktseite kennengelernt, sondern in unserem Geschäft, weil sie ein Handy in unserem Laden kaufte.

Thomas: Vielen Dank Urs für die höchst aufschlussreichen Antworten. Willst Du noch einen Abschiedsgruß an den Leser richten?
Urs: Denkt positiv, es kommt schon gut! :-))

Thomas: Danke Urs für das interessante Interview! Ich bin überzeugt, dass der Leser jetzt erstmal voller Neugier Deine Seite www.laosoft.ch ansurfen wird.





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